Les Saignantes - Die Blutenden

Politthriller/Science-Fiction, Frankreich/Kamerun 2005, 92 min

Wir schreiben das Jahr 2025 in einem beliebigen Land in Afrika. Auf der Leinwand ein Paar in voller Ekstase. Sie jung, schön, sinnlich. Er ein alternder Minister, macht- und sexbesessen. Einer von denen, die das Land durch Korruption beherrschen. Die Musik begleitet die beiden ihrem Höhepunkt entgegen. Plötzliche Stille. Er ist tot. Hier beginnt die Odyssee zweier Frauen, Chouchou und Majolie, durch die nächtliche Szenerie einer postapokalyptischen Stadt, in der Sex, Geld, Politik und Tod auf gefährliche Weise miteinander verwoben sind.
Auch in seinem dritten Spielfilm bleibt der Querdenker unter den gegenwärtigen afrikanischen Filmemachern Jean-Pierre Bekolo (*1966, Kamerun) seinem Hang für Provokation, Spott und Sozialsatire treu. »Les Saignantes - Die Blutenden« ist ein großartig fotografierter und trotz Minimalbudget technisch ausgereifter Science-Fiction-Politthriller, dessen kritische Fragen zum Geschlechterverhältnis, zur allgegenwärtigen Korruption und zum Zustand des afrikanischen Kontinents ihn der Zensur in Kamerun gefährlich nahe gebracht haben.
Trotz seiner erbarmungslosen Sozialanalyse vermittelt der Film nicht Hoffnungslosigkeit. Anfangs naiv und unerfahren setzen die Protagonistinnen bewusst ihre attraktiven Körper als Waffe gegen die korrumpierte Männerwelt ein, um aus dem bisherigen Leben auszubrechen. Die Rechnung geht auf!
Eric Van Grasdorff, AfricAvenir International e.V.

Buch: Jean-Pierre Bekolo

Regie: Jean-Pierre Bekolo

Darsteller: Emile Abossolo M'Bo, Adele Ado

Kamera: Robert Humphreys

Produktion: Jean-Pierre Bekolo

Bundesstart:

Start in Dresden:

FSK: ab 16 Jahren