Zwei schräge Vögel
„Der Sozialismus braucht Jeden - aber keiner weiß, wo.“ (Bill Gates, oder doch G. Schabowski?) Egal wo. Alte Versprechen gehören gehalten. Und somit handelt der „Übers-Neue-Jahr-Film“ auch im Thalia von den angestrengten Versuchen zweier Leipziger Informatikstudenten, das (Betriebs-)System von innen zu revolutionieren. Zwei schräge Vögel werden Kaminke und Frank genannt, seit sie die Uni Leipzig mit ihrem „rechnergestützten Raumverteilungsplan“ lahmgelegt haben. Und da sich Genie überall durchsetzt, sind beide bereit, in die Provinz zu marschieren, solange sie zusammen marschieren dürfen. Angekommen an der Basis der sozialistischen Produktion im VEB Stirnräder Finsterberg-Dodeleben, löst sich für die beiden Absolventen auch noch eines ihrer größten privaten Probleme: Gina. Denn in Leipzig sahen sich die beiden Männer leider gezwungen, mit nur einer Frau auszukommen. Man teilt sich eben auch das letzte Hemd, in der Mangelwirtschaft.
Jetzt lernen sie die Kollegin Petra Anschütz kennen und werden von ihr in die Geheimnisse der Planerfüllung eingewiesen. Bevor es nach der Computer-Crash-Orgie in der Silvesternacht zur grandiosen Neujahrsansprache des Kombinatsleiters Bauer kommt, müssen Betriebsleiter Greiner, Chefprogrammierer Gremml und Hausmeister Hausmann auf dem Weg zum Welthöchststand noch einige Hindernisse aus demselben räumen. Der 1988 gedrehte Film nahm den Zusammenbruch unserer ehemaligen Volkswirtschaft quasi vorweg und stellt heute ein absolutes Muss für jeden ehemaligen Informatik- oder Maschinenbaustudenten dar und natürlich nicht nur für diese Spezies.
alpa kino
Buch: Diethardt Schneider
Regie: Erwin Stranka
Darsteller: Götz Schubert, Matthias Wien, Simona Thomalla, Gerit Kling, Dieter Mann, Jaecki Schwarz
Kamera: Helmut Bergmann
Musik: Tamás Kahane, Karl-Ernst Sasse
Bundesstart: 01.09.1989
Start in Dresden: