Störung
2015 nahm sich der beste Freund des Regisseurs das Leben. Als Kind vor den Jugoslawienkriegen geflohen und in seiner neuen Heimat nie gänzlich angekommen, verfasste der Verstorbene über Jahre hinweg Notizen über seine Existenz. Nach dessen Tod entstand aus dem umfangreichen Schriftmaterial ein Monologtext, der die dokumentarische Grundlage dieses Films bildet. Mit einem Ensemble aus Laien und Schauspieler:innen bringt Constantin Hatz in fünf Episoden die Gedanken seines besten Freundes in eine filmische Handlung. Die Auswahl der Figuren als auch der Handlungsorte orientiert sich an fünf prägenden Lebensabschnitten des Verstorbenen. Ein Lastwagenfahrer, zwei Gäste in einer Arbeiterpension, ein Holzfäller, eine Krankenpflegerin und eine Theaterschauspielerin geben den Monologtext in der Ich-Form wieder. Sie berichten über ein Leben, das nicht ihres ist, sondern von jemand anderem gelebt wurde - der Verstorbene beginnt wieder zu existieren.
Geflüchtete werden durch die Fluchtursache und die Flucht selbst traumatisiert, aber auch durch das, was man von außen betrachtet „Ankommen“ nennt. Während Fluchtursache und Flucht ein Seismograf für den Zustand der Welt sind, hält der Prozess des Ankommens unseren Gesellschaften den Spiegel vors Gesicht.
„[Ein] außergewöhnlicher Konzeptfilm, der mit einem Ensemble aus Laien und Schauspieler*innen in fünf Episoden die Fluchterfahrungen und die Suche nach Identität thematisiert.“ Spielfilm.de
Buch: Constantin Hatz
Regie: Constantin Hatz
Darsteller: Jakub Sierenberg, Robert Kuchenbuch, Mariam Avaliani, Amanda Babaei Vieira
Kamera: Moritz Moessinger
Produktion: Kinescope Film, Matthias Greving, Kirsten Lukaczik, Janina Sara Hennemann
Bundesstart: 30.11.2023
Start in Dresden:
FSK: ab 12 Jahren