Die Widerständigen - Zeugen der Weißen Rose

Dokumentation, Deutschland 2008, 92 min

Einmal, in einem Vortrag, zitierte Katrin Seybold Sigmund Freud: „Wenn einer spricht, wird es hell.“ Es gibt kaum einen schöneren Satz, um ihren neuen Film zu loben. Nur dass hier nicht nur einer spricht. Hell machen es, ruhig, gelassen, bewegt, überwältigt von Erinnerungen an das, was geschehen ist, Frauen und Männer, die in den Umkreis der Weißen Rose gehörten - und immer noch gehören. 92 Minuten fügen sich zu einem Werk ohne jeden Firlefanz, das den Zuschauer zugleich sacht und energisch hineinzieht in eine Vergangenheit, die nicht vergangen ist. Schon der Titel des Films zeigt, dass hier etwas anderes entstanden ist als eine Art Guido-Knopp-Dokumentation mit unruhigem Ende. Das Wort „Widerständige“ bezieht sich, unabhängig von Tageskämpfen, auf eine Charaktereigenschaft. Ein Widerständiger besitzt und bewahrt die Haltung der Unbeugsamkeit. Diese Haltung ist ständig präsent, bereitet Widerstand vor, wann immer er als Handlung notwendig wird… Die Geschwister Scholl wurden im Februar 1943 von den Nazis ermordet, weil sie auf Flugblättern gegen Hitlers Vernichtungskrieg protestiert hatten. Wie groß der Kreis ihrer Unterstützer war, zeigt diese bewegende Dokumentation. Katrin Seybolds Film gibt den unbekannten Mitgliedern der Weißen Rose eine Stimme und lässt sie ausführlich vom Widerstand gegen das NS-Regime berichten. Ein aufwühlendes Manifest gegen das Vergessen.

Buch: Katrin Seybold

Regie: Katrin Seybold

Kamera: Alfred Tichawsky, Gerardo Milsztein, Sorin Dragoi

Sprecher: Hildegard Schmahl

Musik: Paul Hindemith, György Kurtágh

Produktion: Katrin Seybold Film, rbb, Birgit Mehler

Bundesstart: 29.01.2009

Start in Dresden: 05.03.2009

FSK: o.A.