pereSTROIKA - umBAU einer Wohnung

Dokumentation, Deutschland 2008, 84 min

In dieser Wohnung hat jedes Zimmer einen anderen Besitzer und obwohl sie gemeinsam leben, war keiner je im Zimmer des anderen.

Eine Wohnung, 4 Zimmer, 4 verschiedene Wohnparteien, die niemals das Zimmer der Anderen betreten. Der von Gorbatschow geprägte Begriff „Perestroika“ für die Modernisierung der Gesellschaft steht hier für die Generalsanierung einer ehemaligen sowjetischen Kommunalwohnung, einer „Kommunalka“ in St. Petersburg. Nach dem Ende des Sozialismus schenkte der Staat den Bewohnern ihre Zimmer. Nun soll eine solche Kommunalka im Zentrum der Stadt entmietet, verkauft und umgebaut werden.
Eine Bewohnerin beschreibt die Ausgangssituation: „Eine Gemeinschaftswohnung ist so etwas wie ein Wohnheim. Man treibt verschiedene Familien in eine Wohnung, die dann miteinander leben müssen.“ Alle vier Besitzer müssen dem Verkauf gleichzeitig zustimmen und gleichzeitig ausziehen. Sie brauchen zusammen einen Käufer, denn nur mit dessen Geld können die Eigentümer neue Zimmer in anderen Wohnungen erwerben. Alle wollen sich verbessern und haben besondere Wünsche.
Eine nicht leicht zu bewältigende Aufgabe für die beiden Maklerinnen, die mit Verhandlungsgeschick und trickreichen Strategien arbeiten müssen. Nach mehreren Monaten finden schließlich alle ihren Vorstellungen entsprechenden, neuen Wohnraum. Aber die Sterne stehen schlecht am Tag des Verkaufs, wie eine Bewohnerin am Morgen anmerkt, und es kommt zum großen Finale in der Immobilienbank.
Ein Crashkurs in Kapitalismus in der russischen Variante.

Buch: Christiane Büchner

Regie: Christiane Büchner

Kamera: Irina Uralskaja

Produktion: Büchner.Filmproduktion, Tobias Buchner

Bundesstart: 19.02.2009

Start in Dresden: 19.02.2009