Paranoid Park

Drama, Frankreich/USA 2007, 85 min

Vom Roman »Blake Nelson« inspiriert, begibt sich Regisseur Gus Van Sant (»Elephant«, »Last Days«) in seinem neuen Film erneut auf die Spuren einer sich selbst überlassenen Jugend: Der Eastside Skateboard Park unter einer der Brücken von Portland ist kein Ort für Jugendliche mit einem schön eingerichteten Zimmer, die gelegentlich das Auto ihrer Eltern benutzen dürfen. Hier leben die „Streeters“, um die sich sonst niemand kümmert. Das illegale Areal haben sie selbst gestaltet und sich damit eine autonome Zone geschaffen, in der Erwachsene nichts zu suchen haben und die alltägliche Realität keine Rolle spielt. Auch Alex (Gabe Nevins) und sein Freund Jared (Jake Miller) haben vom „Paranoid Park“ schon viel gehört, fassen sich eines Abends ein Herz und ziehen los. Vom Rand des Geländes beobachten sie das Treiben, sind beeindruckt und beschließen wiederzukommen. Doch als sich Alex am darauf folgenden Samstag allein auf den Weg macht, passiert eine Katastrophe - ein Ereignis, das alle anderen Tatsachen (die Schule, die Beziehung zu seiner Freundin Jennifer, die Freundschaft mit dem Mädchen Macy, die Scheidung seiner Eltern) plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lässt. Was Alex erlebt und wie er damit umgeht, erzählt die Geschichte von »Paranoid Park«…
Seit einigen Jahren wieder fest im Lager der unabhängigen Filmemacher, interessiert sich Van Sant auch in seinem jüngsten Film weniger für der Hergang einer Tat als vielmehr für das entsprechende Umfeld, in der sie entstehen kann: Wie sieht eine Welt aus, in der Erwachsene praktisch nicht vorkommen und welche Konsequenzen hat das? Um die Realität spürbar zu machen, verwendete Van Sant vielfältig unkonventionelle Mittel, drehte teilweise im Super-8-Format und arbeitete mit Laiendarstellern (vor der Kamera, nicht auf den Boards), die er zuvor durch einen Aufruf über die bekannte Internetseite „MySpace“ fand. Das alles ist ungewöhnlich - für seinen spannenden, sehenswerten Film aber überaus vorteilhaft.