Feuerherz - Die Reise der jungen Awet

Drama, Deutschland/Österreich 2008, 92 min

„»Das weinende Kamel« war ein Dokumentarfilm mit Spielfilmcharakter, »Feuerherz« ist ein Spielfilm mit dokumentarischem Charakter.“ So spricht Regisseur Luigi Falorni sehr treffend von seinen beiden wichtigsten Filmen. Er hat großartige Darsteller für seinen Film gefunden, doch gefällige Kinounterhaltung kommt nicht auf. Unheimlich nah ist Falorni dran am traurigen Thema der Kindersoldaten Afrikas und insbesondere die großartige Hauptdarstellerin Letekidan Micael lässt uns hautnah und glaubhaft spüren, welch irrwitziger Vorgang dort stattfindet.
Erzählt wird die Geschichte der neunjährigen Awet, die als vermeintliches Waisenkind bei katholischen Nonnen in Äthiopien aufwächst, bis sie von ihrem Vater in die „Familie“ zurückgeholt wird, der sie aber recht bald zu den eritreischen Rebellen verkauft. Dort schwankt das Kind zwischen der Begeisterung für die Befreiung ihres Heimatlandes Eritrea und ihrem Abscheu gegenüber todbringenden Waffen. Sie ist stark genug, ihren eigenen Weg zu gehen, doch welch unglaubliche Schicksale Kinder in solchen Verhältnissen erleiden, bleibt deutlich zu spüren. Hohe Anerkennung für die Filmemacher, die sich einem brisanten, aber wenig beachteten Thema widmen. Die politischen Zusammenhänge sind zu kompliziert, als dass sie der Film erschöpfend darstellen könnte, da sollte man sich zuvor oder anschließend belesen, aber allein die kleine „Power-Frau“ Awet ist die Kinokarte wert.
f.a.