Die Legende von Paul und Paula

Drama/Kult, DDR 1973, 105 min

Paula (Angelica Domröse) sorgt als Kassiererin für sich und ihre zwei Kinder. Glücklich ist sie nicht. Paul (Winfried Glatzeder) ist ein zielstrebiger Genosse; auch er hat sein Liebesglück nicht in der Hand. Die beiden begegnen sich in einer Tanzbar, die Funken springen. Hartnäckig kämpfen sie gegen individuelle Schwierigkeiten, geltende Normen und Anpassungsideologien. Für ein bisschen Glück. Für die Freiheit, innerhalb der sozialistischen Gemeinschaft als emanzipierter Mensch zu existieren.
Der große Publikumserfolg des Melodrams von 1972 machte deutlich, dass die Freiheit, die vor allem Paula in ihrer umwerfenden Lebensfreude für sich proklamiert, der Freiheitssehnsucht einer geschlossenen Gesellschaft entsprach. Keiner der DEFA-Filme zuvor hatte sich so konsequent ins Private vorgewagt und das Erotische, Persönliche einer Paarbeziehung zum Handlungsträger gemacht. Regisseur Heiner Carow inszenierte geschickt eine Melange aus Traumsequenzen und Wirklichkeit, aus Poesie und den banalen Alltagsgepflogenheiten des real existierenden Sozialismus.