Jesus Christus Erlöser - Klaus Kinski

Dokumentation, Deutschland 2008, 84 min

„…Gesucht wird Jesus Christus. …Besondere Kennzeichen: Narben an Händen und Füßen…“ Dies ist ein Auszug aus Kinskis berühmtester Rede »Gesucht wird Jesus Christus« - dem Auslöser für seinen Status als Mythos und irres Genie. Am Anfang seiner Karriere machte sich Kinski zwischen 1952 und 1962 einen Namen als Bühnenredner, als der er Texte von Schiller, Goethe und Shakespeare zitierte. Dann der 20. November 1971: Kinski steht wieder als Redner auf der Bühne - in der Berliner Deutschlandhalle - für seine mittlerweile legendäre „Jesus Christus Erlöser“-Tour, in der er das Neue Evangelium neu deutet. 5.000 Zuhörer sind gekommen. Die Beziehung zwischen Kinski und seinem Publikum wird zum Schlüssel für diesen Abend. Die Zuhörer wollen diskutieren und sie lehnen Autoritäten ab - es ist ja 1971. Kinski will einen auswendig gelernten Monolog (der dem Redner unterstellt Jesus zu sein) sprechen - er ist ja Klaus Kinski. Das wird das Publikum nicht hinnehmen - der Abend eskaliert. Kinski rast, schimpft zurück, straft mit seinen blauen, halb wahnsinnigen Augen.
Regisseur Geyer hat aus allen Bild- und Tonaufnahmen (Kinski hatte 16 mm - Aufnahmen angeordnet) einen Film montiert, der Vortrag und Atmosphäre des Abends sehr genau rekonstruiert. Der Dokumentarfilm »Jesus Christus Erlöser« kommt ohne Schnörkel aus. Die immer wieder neu begonnene Rede ist absolut ungekürzt. Diesen Abend im Kino zu erleben kann erschüttern, aufregen, beeindrucken aber mit Sicherheit nicht schaden.
Georg Flade

Buch: Peter Geyer, Klaus Kinski

Regie: Peter Geyer

Darsteller: Klaus Kinski

Musik: Daniel Requardt, Florian Käppler

Bundesstart: 15.05.2008

Start in Dresden: 15.05.2008

FSK: ab 12 Jahren