Astronaut Farmer

Drama, USA 2006, 104 min

Wer erinnert sich nicht gern daran? Will Smith darf, obwohl ihm eine Astronautenausbildung verwehrt wurde, doch in den Weltraum starten, um die Welt inklusive Menschheit zu retten. Doch da nicht jeden Tag Independence Day ist und glücklicherweise selbst dann keine Aliens auf der Erde einfallen, bleibt dem gescheiterten potentiellen Weltraumfahrer von heute und gestern sehr wenig, um doch noch ins All zu kommen. Charles Farmer ist einer dieser unglücklichen. Einst war Charles (Billy Bob Thornton) ein viel versprechender Nachwuchsastronaut mit galaktischen Träumen. Doch wie es mit Träumen so ist, kann ihre Umsetzung stets stark erschwert werden. So auch bei Charles. In seinem Fall zwangen ihn familiäre Probleme dazu, den Job zu kündigen und sich mit seiner Frau Audie (Virginia Madsen), drei Kindern und Audies Vater Hal (Bruce Dern) der Landwirtschaft zu widmen. Doch Träume kennen keine Grenzen, so entfacht seine Leidenschaft erneut, und er beschließt, in seiner Scheune eine Rakete zu bauen. Obwohl die Geschichte sowohl zeitlich als auch ideologisch sehr nahe an »October Sky« herankommt, hat Charles jedoch ganz andere Probleme als Homer und seine Crew. Denn seine Rakete ist nicht nur um einiges größer, er ist deswegen auch hoch verschuldet und der Regierung ein Dorn im Auge. Mit »Astronaut Farmer« präsentiert sich Thornton ausnahmsweise mal nicht als rücksichtsloser Anti-Held (»Bad Santa«), sondern als familientauglicher Vorzeigemensch, der zeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man nur hart genug dafür arbeitet.
José Bäßler