Die rote Zora

Kinderfilm, Deutschland 2007, 99 min

Nachdem das 1941 erstmals erschienene Jugendbuch von Kurt Held (alias Kurt Kläber) »Die Rote Zora« über die Jahre hinweg durchaus Kultstatus erhalten hat, mittlerweile in der 37. Auflage erscheint und schon die Grundlage für eine dreizehnteilige TV-Serie und mehrere Hörbücher lieferte, kommt die rothaarige Anführerin nun endlich auch auf die Leinwände der Republik und darüber hinaus. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Waisenkindern aus dem kroatischen Küstendorf Senj. Unter der Leitung ihrer Anführerin, (der rothaarigen) Zora, strafen sie die Dorfbevölkerung mit Streichen für deren herablassende Art. Als dann noch der nach seinem Vater suchende Branko zur Bande der Roten Zora stößt, herrscht erst einmal Aufruhr. Denn kurz nach seiner Ankunft in Senj hat er mitgehört, wie der Fischgroßhändler Karaman (Ben Becker) versucht, den Bürgermeister zu bestechen, damit dieser den einheimischen Fischern das Leben schwer macht und Karaman ein Fischmonopol erhält. Dies ist umso ärgerlicher, ist doch der einheimische Fischer Gorian (Mario Adorf) der einzige Dorfbewohner, der sich für die Kinder einsetzt. So fasst die Bande den Entschluss alles zu tun, um Gorian und den anderen Fischern zu helfen. Und so beginnt für alle Beteiligten ein aufregendes Abenteuer rund um Gerechtigkeit, Liebe, Konflikte und sehr viel Fisch.
Nach vielen Jahren der gewollten oder ungewollten Kinoabstinenz präsentiert uns Peter Kahane einen wunderbaren Familienfilm. Sein Film »Die Architekten« kam am Ende der DDR in die leeren Kinos. Immerhin wurde der in den letzten Jahren wiederentdeckt und wird öfters sogar im Kino gezeigt. Lediglich Mitte der 90er Jahre drehte er mit Corinna Harfouch und Wolfgang Stumph die sehenswerte Mischung aus Komödie, Sozialdrama und Roadmovie »Bis zum Horizont und weiter«. Kürzlich führte er auch Regie bei »Tamara«, einer Doku über die legendäre Frontfrau von Silly. Bleibt nur, dem Film alles Gute und ganz viele Besucher zu wünschen, um den Namen Peter Kahane wieder öfters zu hören.
José Bäßler