Blutzbrüdaz

Musikfilm, Deutschland 2011, 91 min

Man man man, eigentlich müsste Constantin Film noch von ihrem an den Kinokassen vollkommen abgekackten Bushidorotzfilm die Nase gestrichen voll haben, da kommt schon die nächste deutsche HipHop-Rapper-Schmonzette daher. Ach so, ja stimmt, sorry, ich vergaß, natürlich waren die übermäßigen illegalen Downloads des Filmes daran schuld, das »Zeiten ändern dich« so überhaupt nicht angenommen wurde, wie man sich dämlich herauszuwinden versuchte. Uli Edel hat dann wohl zu sehr Düsengang bekommen, als sich noch mal sein filmisches Schaffen mit einem debilen Rapperfilm zu beschmutzen. So nahm Regisseur Özgür Yildirim mit Produzent Fatih Akim das Heft von »Blutzbrüdaz« in die Hand und stellten nun Sido in den Mittelpunkt des Geschehens. Gott sei Dank kommt aber nicht noch mal eine hiphoppige Künstlerbiographie aufs Tablett. Diesmal wird sich lockerer ans Werk gemacht und eine dramatische Komödie an den Fan gebracht. Otis (Sido) und Eddy (B-Tight) sind Freunde und wollen natürlich die megakühlen Rapper sein, mit all dem dazugehörenden Scheiß. Bei einer Freestyle-Battle wird Hip-Hop Old Man Dynamike… äh… nee Quatsch, Fusco (Milton Welsh) auf die beiden Teilnehmer aufmerksam und will ein Demotape von ihnen. Aber ohne Moos nix los. Da tritt Adal, Manfred in allen Dampfgassen, aufs Parkett und macht mal fix und checkermäßig alles Clairchen. Das Demoband brettert sogleich rein und Plattenchef Facher bietet Beiden sogar einen Majordeal an. Otis und Eddy wähnen sich schon am Ziel ihrer Träume, doch der Erfolg zehrt auch an ihrer Freundschaft und stellt sie auf eine harte Probe. Nun ja, meine Schulzeit war auch ein harte Probe, aber Alles in Allem sind HipHopfilme nicht so mein Ding, zumal, wenn man »8 Mile« gesehen hat, nicht noch die deutsche Variante braucht, auch wenn hier eine auf Komödie mit Drama gemacht wird. Nichtsdestotrotz ist mir Sido seit seinem Auftritt als Jurymitglied bei „Die große Chance“ zutiefst sympathisch, als er den arschlochigen Wiener Kronenkolumnist Michael Jeannée mit seinem depperten Heurigenkumpel Martin Zimmermann abtreten ließ. Sauberes fuck off in zarter Eigenhaut!
Ray van Zeschau
Ray van Zeschau

Buch: Nicholas J. Schofield, Jan Ehlert

Regie: Özgür Yildirim

Darsteller: Sido, B-Tight, Milton Welsh, Alpa Gun, Tim Wilde, Haschim Elobied

Produktion: corazón international, Fatih Akin, Oliver Berben

Bundesstart: 29.12.2011

Start in Dresden: 29.12.2011

FSK: ab 12 Jahren