The Sentinel - Wem kannst du trauen?
Michael Douglas ist zweifelsohne ein guter Amerikaner. Nichtsdestotrotz hat er uns einige Jahre, abgesehn von seinen machobedingten Serien, die im Privatfersehen rauf&runter laufen, verschont. Jedenfalls auf der großen Leinwand. Jetzt aber hat er sich mit Kim Basinger, die letztens schon grandios gescheitert ist, zusammengetan und lässt dabei eine Story ab, wie sie die Elektronen in der Projektorröhre nur hergeben können. Offensichtlich ist: Der Mann braucht Geld. Natürlich, haushalten kann er nicht. Aber dies sind schon wieder andere Interna. Egal.
In seinem neuesten Film nimmt er es brutal. Da gerät er auf die Abschussliste der CIA, weil er die Frau des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika gefickt hat. Na, na, so einfach bringt uns der Mann, der gleichzeitig Produzent des Streifens ist, die Geschichte nicht runter: Er spielt, gut, den Agenten Garrison, der sich vor langer Zeit einmal in die Schussbahn eines Attentäters warf und somit seinem Präsidenten das Leben rettete. Im Amt wird er daraufhin zur Legende. Aber wie es so ist in Amerika: Wieder einmal steht ein Mordkomplott gegen den ersten Mann des Staates auf dem Plan. Eigentlich schon langweilig, denn wir hatten schon Garfield, McKinley, Lincoln u.s.w.. Dann kam J.F.K.. Zugegeben: Eine ganz komische Interpretation der Demokratie ist das. Sei es, wie das Kino es will. Unser Macho dreht Form auf. So charmant und zurückhaltend, sensibel, wie er sich gibt. Er hat aber auch einen guten Gegenspieler, gespielt von Kiefer Shuterland, der ist zugleich sein Zögling und Widerpart. Den glättigt er, müßig zu fragen warum.
Jedenfalls wird in diesem Filme alles gut. Douglas´ Konto, in seinem Sinne auch. Was solls? Es ist ein Geheimdienstthriller, der, wäre er nicht vierzig Jahre zu spät gedreht worden, durchaus Furore hätte machen können.
Buch: George Nolfi nach einem Roman von Gerald Petievich
Regie: Clark Johnson
Darsteller: Michael Douglas, Kiefer Sutherland, Eva Longoria, Martin Donovan, Ritchie Coster, Kim Basinger, Blair Brown, David Rasche, Raynor Scheine, Chuck Shamata, Paul Calderon, Clark Johnson, Raoul Bhaneja
Kamera: Gabriel Beristain
Musik: Christophe Beck
Produktion: 20th Century Fox, Regency Enterprises, Further Films, Outlook Films, Michael Douglas, Marcy Drogin, Arnon Milchan
Bundesstart: 15.06.2006
Start in Dresden: 15.06.2006