Solo für Klarinette

Thriller, Deutschland 1998, 95 min

Erneut kann man Götz George in einer sein Schimanski-Image brechenden Rolle erleben. Zwar mimt er auch hier einen Kommissar in einem Thriller, doch erzählt die vordergründige Kriminalstory eher die Geschichte von Desillusionierung und Tristesse des Alltages, der Unmöglichkeit des Auslebens von Gefühlen und Liebe. Regisseur Nico Hofmann (»Der große Abgang«, »Der Sandmann«) inszeniert den Film nach Elsa Lewins gleichnamigem Roman, dessen Handlung nach Berlin verlegt wurde - „… aber in der Darstellung gebrochener Schicksale, die von einer großen Sehnsucht nach Liebe getrieben sind“. Für Medienresonanz sorgten bereits die Dreharbeiten durch sehr freizügige Sexszenen.
Kommissar Bernie Kominka (Götz George), frei von allen Illusionen nach über 600 Mordfällen, privat mit seiner Ehe am Ende und mit seinem Sohn verkracht, verbringt seinen Alltag mit dem Wühlen im Schmutz der Hauptstadt. Eines Tages wird er zu einem außergewöhnlichen Fall gerufen. In einer trostlosen Mietskaserne wurde die Leiche eines Mannes gefunden, dem ein Stück seiner Genitalien abgebissen wurde. Am Tatort findet man eine Klarinette und einen gelben Schirm, der kurz darauf verschwindet. Seine Ermittlungen führen ihn zu der attraktiven, geschiedenen Anna (Corinna Harfouch), die beteuert, den getöteten Mann nicht gekannt zu haben. Sein Privatleben gerät völlig aus den Fugen, er überwirft sich mit seinem Schwager und Vorgesetzten Hecht (Christian Redl) und wird vom Dienst suspendiert. In der seltsamen Beziehung zu Anna findet er verloren geglaubte Gefühle wieder und ist dabei, sich ein neues Leben aufzubauen. Parallel dazu ermittelt er in dem Mordfall auf eigene Faust. Doch eine unerwartete Entdeckung lässt alles zusammenbrechen…

Regie: Nico Hofmann

Darsteller: Götz George, Corinna Harfouch, Tim Bergmann, Barbara Auer

Bundesstart: 15.10.1998

Start in Dresden: 15.10.1998