Krass

Drama, USA 2006, 116 min

Augusten (Joseph Cross) ist sechs Jahre alt und lebt in einer leicht zerrütteten Familie. Seine Mutter Deirdre (Annette Bening) ist eine erfolglose Poetin und lebt im ständigen Clinch mit ihrem Gatten, dem ständig vollalkoholisierten Mathematikprofessor Norman (Alec Baldwin). Da ist es dann kein Wunder mehr, dass sich der kleine Junge zu einem Reinlichkeitsfanatiker -dem AntiMessy- entwickelt. Als die kaputte Ehe der Eltern endlich geschieden wird, wird der Bub in die Obhut des exzentrischen Eheberaters Dr. Finch (Brian Cox) übergeben, der zuvor vergeblich versucht hatte, die zerrüttete Beziehung zu kitten. Aber seine neue Familie entpuppt sich schon bald als viel chaotischer als seine alte. Ganz besonders nervt Finch’s Tochter Hope. Die junge Dame ist extrem bibeltreu und wird von Gwyneth Paltrow überaus linientreu in Szene gesetzt. Glücklicherweise hat Hope noch eine überaus gut gebaute und weniger konservative Schwester…
Augusten ist also vom sprichwörtlichen Regen in die Traufe gerutscht und versucht seiner Situation, dieser Mischung aus Horror, Ausgelassenheit und Irrsinn durch grenzenlosen Optimismus dann doch noch etwas Positives abzugewinnen. Krass ist sowohl eine rabenschwarze Komödie als auch ein berührendes menschliches Drama. Ryan Murphy, der das Drehbuch geschrieben hat und auch für die Regie verantwortlich zeichnet, inszeniert hier seine Interpretation von Augusten Burroughs ganz persönlichen Erinnerungen. Und wir wissen ja alle, persönliche Erinnerungen irren sich nie.