Peer Gynt

Drama, Deutschland 2006, 83 min

Verfilmung des Dramas von Henrik Ibsen. Nach Bertolt Brechts »Baal« und Frank Wedekinds »Lulu« bringt Uwe Janson im Auftrag des ZDF-Theaterkanals mit »Peer Gynt« das dritte Theaterstück auf die Kinoleinwand. Premiere hatte der Film Anfang Dezember auf arte.
Mit Produktionen wie diesen versucht das ZDF, sonst eher für die Ausstrahlung abgefilmter Bühneninszenierungen bekannt, die Überschreitung der Genregrenzen. Das Ziel: Mit anspruchsvollen Theaterfilmen ein jüngeres Publikum ansprechen und endlich seinem Nischendasein entkommen.
Der Spiegel schreibt: „Der Gynt-Film macht Eindruck, und das ist vor allem ein Verdienst des Hauptdarstellers Robert Stadlober (»Crazy«, »Sonnenallee«). Er ist kein negativer Held wie in der Vorlage, sondern ein schwärmerischer Träumer, ein lebenshungriger Jugendlicher auf der Suche nach sich selbst. Er weigert sich, die triste Realität anzuerkennen und träumt sich lieber in eine Phantasiewelt. Dass er als Lügner und Versager gilt, kümmert ihn wenig. Nur der unheimliche Knopfgießer, den Ulrich Mühe mit mephistophelischer Eleganz verkörpert, jagt ihm mit seinen Plänen, Peer Gynts mittelmäßiges Leben einzuschmelzen um ein Neues draus zu gießen, bisweilen Angst ein.“