jeder schweigt von etwas anderem

Dokumentation, Deutschland 2006, 72 min

Anne Gollin macht politische Führungen in zwei deutschen Machtzentren: Im Bundeskanzleramt erklärt sie Reisegruppen, wie Demokratie funktioniert und in der ehemaligen Stasi-Zentrale berichtet sie offen über ihre eigenen Erfahrungen mit einer Diktatur.
Matthias und Tine Storck wurden damals gemeinsam verhaftet und sind heute Eltern dreier Kinder, die nach dem “Freikauf“ in Westdeutschland zur Welt kamen.
Utz Rachowski reist quer durch Deutschland, um Schulklassen darüber zu berichten, wie er als Sechzehnjähriger ins Visier der Stasi geriet. Mit dem besten Freund teilt er den Humor angesichts absurder Stasi-Akten genauso wie die Albträume vom Gefängnis. Seine beiden Töchter dagegen trauen sich nicht, ihn darauf anzusprechen.
Sie alle haben den Wunsch nach einer Annäherung, denn etwas steht zwischen ihnen. Doch wer soll den ersten Schritt machen und das Risiko eingehen, alte Wunden aufzureißen? Ist Reden immer die richtige Lösung oder gibt es auch Schweigeabkommen, die man respektieren sollte?
Sie leben in einem Land, das auch sechzehn Jahre nach dem Mauerfall noch nach einem Umgang mit seiner jüngsten Vergangenheit sucht: Drei Familiengeschichten aus der bis heute nicht genau erforschten Zahl von ungefähr 250.000 politischen Häftlingen der DDR.

Buch: Marc Bauder, Dörte Franke

Regie: Marc Bauder, Dörte Franke

Kamera: Börres Weiffenbach

Musik: Bernhard Fleischmann

Produktion: Marc Bauder, Burkhard Althoff

Bundesstart: 14.09.2006

Start in Dresden: 14.09.2006