Unter ihrem Fenster

Komödie, Slowenien 2003, 91 min

Die Menschheit wäre längst ausgestorben, ginge es nach den Männern. Sakra, und jawoll! Was sich zunächst anhört, als wäre es wider die Natur, zumal die typisch männliche Natur der ungehemmten Fortpflanzung, klingt aus dem Munde von Du‰as trinkfester Mutter jedoch ziemlich plausibel. Wenn namentlich nur die Kinder geboren worden wären, deren Väter dies bei der Zeugung auch uneingeschränkt gewollt hätten, stünde es verdammt schlecht um die Welt. In drei Teufels Namen, doch um der eingangs zitierten Natur des Mannes vollauf gerecht zu werden, müssen wir die Geschichte vom Anfang her erzählen. Wenn sich Du‰as Geliebter von ihr herunterrollt, dann iss’ er nicht etwa so’n feiner Mensch und holt der Du‰enka auch ein Bier aus’m Kühlschrank. Iwo, der zieht sich flugs an und geht nach Hause zu seiner Frau, so einer ist der Boris.
Überhaupt sind die Männer ein seltsames Völkchen, der Nachbar säuft im Lohntütenrhythmus und wenn der Wasserhahn tropft, ist er nicht zu gebrauchen. Du‰as Vater verspielt seine Zuneigung durch ständige Abwesenheit, von ihrem Geliebten wird sie schwanger und ein eilens heibeigerufener Telefonastrologe vergrößert das seelische Unheil noch, statt dem armen Mädchen endlich einmal die Leviten zu lesen. Die junge Frau dreht sich im Kreis. Als Tanzlehrerin versucht sie ihren Lebensunterhalt zu verdienen, die Mutter hilft ihr auch nicht weiter mit ihren vielen Männergeschichten und zu allem Überfluss beschleicht sie ein seltsames Gefühl. Sie wird von einem Typen verfolgt, der allem Anschein nach in Du‰a verliebt ist. Über Moorhennen und Störche kommen sich der Verfolger und das Objekt seiner Begierde näher. Der Film besticht durch seinen skurrilen Witz, intelligente Dialoge und einen liebevollen Umgang mit seinen Figuren. Dabei schlägt sich der Film so entschieden auf die Seite der Frauen, dass man es kaum glauben möchte: der Regisseur ist ein Mann.

Buch: Metod Pevec

Regie: Metod Pevec

Darsteller: Polona Juh, Marjana Brecelj, Sasa Tabakovic, Robert Prebil, Zlatko Sugman, Jozica Avbelj, Andrej Nahtigal, Primoz Petkovsek

Musik: Aldo Kumar

Produktion: Danijel Hocevar

Bundesstart: 27.04.2006

Start in Dresden: