Und plötzlich waren wir Mittelpunkt

Dokumentation, Deutschland 2005, 60 min

Das Flurstück „Nasse Wiese“ in Niederdorla ist ein magischer Ort. 20 v.Chr. kommt der Stamm der Hermunduren hierher und errichtet Heiligtümer am nahe gelegenen Opfermoor. 2000 Jahre später kommt das Fernsehen, schlägt einen Pfahl in den Boden und fortan gilt diese Stelle als Mittelpunkt Deutschlands. Durch den simplen Schnittpunkt zweier Geraden und einen geschickten Schachzug des Niederdorlaer Bürgermeisters wird so das Dorf am Rand der ehemaligen DDR zum neuen Zentrum des Landes. Die Einwohner sind euphorisch, feiern rauschende Feste, erwarten Touristenströme aus dem In- und Ausland, eröffnen Souvenirshops und lassen Postkarten drucken - doch der große Aufschwung bleibt aus. Bis heute.
Die beiden Filmemacher Claudia Hempel und Nils Werner haben das kleine Vogteidorf im Sommer 2004 besucht und mit den Menschen vor Ort gesprochen. Sie erfuhren, warum Johannes Rau lange nach dem Trubel um den Mittelpunkt nach Niederdorla kam, was es mit dem Geheimnis der Thüringer Bratwurst auf sich hat, wer 1948 die ersten Schädel im Opfermoor gefunden hat und was sich in der Sperlingsgasse verändert hat - seit den Tagen von „Schlammhausen“.

Regie: Claudia Hempel, Nils Werner

Bundesstart:

Start in Dresden: