Get Rich Or Die Trying

Drama, USA 2005, 116 min

Marcus' Leben (Curtis “50 Cent” Jackson) besteht kurz umrissen aus Crack, Kanonen und Moneten. Offensichtlich hat ihn das gewaltsame Ableben seiner Mutter (Serena Reeder), einer Crackdealerin, auf die etwas schräge Piste des Gangstatums gebracht. Vielleicht aber auch der uncoole Schiss davor, als Rapper eine Arschgeige zu sein. Denn schon immer hatte Marcus dieses erhebende Gefühl, wenn Musik und Rap sein Leben berührten. Bisher kannte er aber nur den alltäglich praxisbezogenen Dreckbeat der Straße. More risc, more fun und natürlich Schotter ohne Ende ließen ihm immer mehr seine eigenen Taktstock des Lebens entgleiten. Würde er nicht all diesen Mist zu Papier bringen, wäre ihm wahrscheinlich schon der Schädel explodiert. Erst der Knast und schlussendlich ein schwerer, fast tödlicher Unfall bewegen ihn, dem täglichen Wahnsinn den Bremsklotz vor die Beine zu schmeißen, ….um, Sie haben es erraten, Rapper und Künstler zu werden. Schöne schablonierte MTV-Rapwelt. Nach Eminem hat jetzt auch Kollege Curtis “50 Cent” Jackson seinen ersten Auftritt auf der Kinoleinwand. Doch anders als bei »8 Mile« verzettelt sich Regisseur Jim Sheridan in Machismo-Gangsta-Ghetto-Dealer-Nutten-Klischees und der Vorhersehbarkeit einer schon zu oft zerlutschten Story. Vom Gansta-Saulus zum Rap-Paulus. Gähn. In 118 Minuten sieht man so ein auf der Oberfäche hindümpelndes Gangsta-Aufsteiger-Drama mit einem in Coolness erstarrten Curtis “50 Cent” Jackson. Vielleicht sollte man da eher das bizarre Leben von Dresdens Muschi-Rapper King Krell verfilmen. Da könnten wir noch was lernen, und zu lachen gäb es auch ne Menge. Yo Yo und hip da house oder wie das heißt. Schtüzzziii.
Ray van Zeschau
Ray van Zeschau