Yes

Drama, Großbritannien/USA 2004, 95 min

Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine überaus poetische Reise durch verschiedene Weltanschauungen, Kulturen und Länder, die von London und Belfast über Beirut und schließlich nach Havanna führt.
“Sie” (Joan Allen) ist eine anerkannte Molekularbiologin, die genervt durch die Zimmer ihrer tadellosen weißen Villa stürzt. Die Amerikanerin ist erfolgreich und aktiv und vorwiegend auf Konferenzen unterwegs. Zu Hause gibt sie nur noch eine Gastrolle. Ihr Ehemann (Sam Neill) ist da ganz anders. Er ist Politiker und betrügt sie ständig.
Bei einem Bankett lernt sie “ihn” (Simon Abkarian) kennen. Er ist Libanese und war früher Arzt. Aus Ermangelung an geeigneten Jobs malocht er jetzt in London als Koch. Zwischen beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche Affäre. Nach einer Weile stagniert die Lovestory. Die Ereignisse der Weltgeschichte scheinen einen langen Schatten über die Beziehung zu legen. Beide krachen sich fürchterlich und er trennt sich von ihr. Sie wird zu ihrer Tante (Sheila Hankock) nach Belfast gerufen, die im Sterben liegt und bedauert, nie in Kuba gewesen zu sein. „Sie“ will diese Fahrt nun unternehmen, aber nicht allein, sondern mit “ihm”. Fraglich, ob es funktioniert.
Sally Potter (Drehbuch und Regie) wollte nach dem 11. September etwas gegen die zunehmende Dämonisierung gegenüber der arabischen Welt und andererseits gegen die grassierende Hasswelle gegen Amerika unternehmen. Sie bringt übrigens mit dem Stilmittel des Reimens die brisanten Themen Sexualität, Unterwerfung, Moral und Ethik, Gott und Liebe zur Sprache. Zu hören gibt’s u.a. Philip Glass, Eric Clapton und BB King.
Bettina D. Schneider
BSC