Harry Potter und der Feuerkelch

Fantasy, USA 2005, 157 min

Ja, es ist wahr, Sirius Black ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und der Karten-Vorverkauf liegt in den letzten Zügen. Restkarten für die Nachtvorstellung können auf Wunsch noch herbeigezaubert werden, Sirius Black hat sein Kommen ebenfalls angekündigt. Genauso wahr ist, dass Harry im Jahr IV seiner Ausbildung „die lustigsten und die gefährlichsten Abenteuer“ zu bestehen hat. Hier liegt der Schwerpunkt erwartungsgemäß bei der Gefahr. Es ist schließlich ein Film für die ganze Familie. Apropos Gefahr, Daniel Radcliffe spielt wieder den Harry Potter und hat sich auf einen Rat seines Regisseurs Mike Newell angesehen, wie einst James Stewart in »North By Northwest« damit umgegangen ist. Ihr wisst schon, betrunken Auto fahren, sich vor Schädlingsbekämpfungsflugzeugen im Maisfeld verstecken oder unter feindlichem Beschuss auf der Nase von Lincoln herumklettern.
Herrlich gefährlich geht es also beim großen Trimagischen Turnier zu, Harry wird vom ungarischen Hornschwanz so sehr gejagt, dass er selbst das Fliegen neu erfinden muss. Später trifft er, so im Vorbeischwimmen, die Meerjungfrau. Was die im Loch zu suchen hatte, wer weiß? Für Harry stellt sich diese Frage nicht, denn er hat gerade die Wasserdämonen trockengelegt, diese lästigen Cousins der Cornwall-Kobolde. Es war übrigens der zweite Regisseur Peter Macdonald, der Daniel Radcliffe das Schwimmen und das Tanzen beigebracht hat. Glücklicherweise soll Harry ein guter Zauberer werden, kein guter Tänzer. Obschon die Kapelle es durchaus verdient hätte. Im Eispalast spielen auf verzauberte Weise Radiohead, Pulp und Relaxed Muscle zum Ball. Alles in allem also ein gut gelungener Feuerkelch. Nichts fehlt, auf das man nicht hätte verzichten können. Von allem ist etwas dabei, ekelhafte Grindelohs und ekelhafte Jounalistinnen. Wehende Umhänge und drohendes Unheil.
Ach so, das Unheil. Ja, die meisten werden es sich bereits gedacht haben. Der böse Lord Voldemort Ralph Fiennes war als Kind ganz unglücklich. Er hatte auch keine netten Eltern. Seht ihr, so wird man - hex-hex - zu einem garstigen Menschen. Ähm Verzeihung, zu einem verzweifelten Slytherin-Zauberer.
Und zum Schluss verraten wir Euch noch ein bislang geheimgehaltenes Detail, quasi exklusiv und vorab. Das kennen nicht einmal die aufmerksamsten Leser von »Harry Potter und der Feuerkelch«: Chuck Finch war der Gaffer und Bill Merrell der Best Boy. M.K.
alpa kino