Riding Giants

Dokumentation/Sport, USA 2004, 101 min

Die Wellenreiter, die Surffreaks Nordamerikas, bezeichneten sich schon als Hippies, als in Woodstock die Blumenkinder gerade einmal laufen lernten, lang bevor Jack Kerouac durch die Staaten trampte und dabei seine beiden wundervollen Bücher schrieb. Und natürlich auch lang bevor die “Beach Boys” dieses Lebensgefühl romantisch besangen und erst recht, Zeiten ist es noch nicht her, irgendwelche windigen Geschäftsleute auf die Idee kamen, Extremsportarten zu fördern um sie, im Nachhinein um so besser, vermarkten zu können. Sie suchten in der immer größer werdenden Welle eine abenteuerliche Herausforderung.
Der Regisseur Stacy Peralta beginnt seinen Film mit einer Einführung in die über 1500 Jahre alte Tradition des Wellenreitens, das ursprünglich eine Mutprobe der Polynesier war. In den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die irre Fortbewegungsart von Jugendlichen an der südkalifornischen Küste adaptiert. Der Sport wurde zur Geburtsstunde eines modernen Lebensstils. Surfen zu einer Art Kultur mitten im “American Dream”. Doch bereits zu dieser Zeit spaltete sich eine kleine Gruppe von Abenteurern von der stetig wachsenden Surfer-Gemeinschaft ab. Ihre Herausforderung sahen sie in gigantischen, haushohen Wellen, die nicht machbar schienen.
Peralta mischt in seinem Film historisches mit aktuellem Material, führt Interviews mit den ganz Großen der Zunft, also mit Greg Noll, Jeff Clark und Laird Hamilton und untermalt das Ganze mit der Musik von Dick Dale, The Ruts, Basement Jaxx, The Hives, Stray Cats, J.S. Bach, The Waterboys, Soundgarden, Pearl Jam und der Gabby Phinui Hawaiian Band. Damit setzt er in direkter Weise seine Tradition aus »Dogtown & Z-Boys« fort.