Invisible - Illegal in Europa

Dokumentation, Deutschland 2002-2004, 93 min

Schon länger haben wir den Aufkleber »legal, illegal, scheissegal« nicht mehr in unseren Straßen gesehen. Das hat nichts damit zu tun, dass sich die Situation von illegalen Einwanderern und anderen Asylbewerben grundlegend geändert hätte. Im Gegenteil, sie verschärft sich immer mehr, es wird nur nicht mehr darüber geredet. Brecht brachte einmal einen Vergleich zwischen dem Menschen und seinem Pass - sarkastisch bemerkte er, dass der Pass wichtiger ist. Jetzt kommt ein Film in unsere Kinos, der die bewegenden Geschichten von fünf Flüchtlingen, die illegal in Europa leben, erzählt. Mehr als ein Jahr begleitet der Film sie in Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien, Holland und Nigeria. Der Dokumentarfilm von Regisseur Andreas Voigt erzählt von ihren Hoffnungen und Träumen, ihrer Suche nach Glück und Liebe und Heimat und davon, was ihnen dabei widerfährt.
Da ist der Schwarzafrikaner Oumar, der in einer spanischen Exklave in Marokko festgehalten wird. Aus zwei zusammengeschnürten Kanistern hat er sich eine Schwimmweste gebastelt und ist damit im Dezember durch das Mittelmeer geschwommen. Er wurde von spanischen Grenzbeamten aufgriffen. Sein Antrag auf Asyl wurde abgelehnt. Seit zehn Jahren lebt der desertierte Offizier Zakari illegal in Deutschland. In Algerien ließ er seine Familie zurück, weil er nicht im Bürgerkrieg kämpfen wollte. Die deutsche Justiz hat ihn nicht als politisch Verfolgten anerkannt. Er ist untergetaucht und hält sich mit Aushilfsjobs in Restaurants über Wasser. Schon fünfmal ausgewiesen wurde die Transsexuelle Edita aus Ecuador, die sich in Paris sicher fühlt. Nach harter Arbeit in einem Bergwerk verdient sie ihr Geld dort nun auf dem Straßenstrich. Eine neue Existenz versucht sich Malika mit ihrer Familie in Polen aufzubauen. Als 1994 in Tschetschenien der Krieg ausbrach, floh sie nach Moskau und dann weiter nach Polen. Weniger Glück hat der 23-jährige Nigerianer Prince, der aus dem niederländischen Abschiebegefängnis in seine Heimat zurück befördert wird.
Oumar kommt aus Guinea Bissau. Allen ist gemeinsam, dass sie für ein besseres Leben in Europa ihre Heimat aufgegeben haben, dass sie zur falschen Zeit am falschen Ort geboren worden sind, und dass sie nur eine ganz kleine Chance auf dieses “bessere” Leben haben.

Buch: Andreas Voigt

Regie: Andreas Voigt

Kamera: Johann Feindt, Marcus Winterbauer, Jacek Blawut

Musik: Hannes Zerbe

Produktion: A Jour, Barbara Etz Filmproduktion, NDR, arte, Barbara Denz, Ulle Schröder, Klaus-Dieter Schmutzer, Jeanette Eggert

Bundesstart: 04.05.2005

Start in Dresden: 12.05.2005

FSK: o.A.