Das Beil von Wandsbek
1951 inszenierte Falk Harnack nach Arnold Zweigs Exil-Roman das Drama »Das Beil von Wandsbek«. Hamburg 1934: Fleischermeister Teetjen (Erwin Geschonneck in seiner ersten Film-Hauptrolle) steht kurz vor dem Ruin - die Kundschaft besucht lieber das neue Warenhaus. Albert folgt dem Rat seiner Frau (Käthe Braun) und bittet seinen ehemaligen Kriegskameraden Footh (Willy A. Kleinau) um Hilfe. Der vermögende Reeder, inzwischen Senatsmitglied und SS-Standartenführer, macht ihm ein Angebot: Der Fleischermeister soll den erkrankten Scharfrichter vertreten.
Für 2000 Reichsmark lässt sich Teetjen von der Nazi-Justiz anheuern und vollstreckt das Todesurteil an vier Kommunisten. Trotz Maske wird Teetjen jedoch erkannt - damit ist sein moralischer und finanzieller Untergang besiegelt. Seine Frau erhängt sich, schließlich begeht auch Teetjen Selbstmord.
Wenige Wochen nach dem Kinostart verschwand Harnacks Drama im Giftschrank der DDR-Zensoren, die dem Film zur Last legten, er zeige als Helden einen Mörder.
Buch: Falk Harnack, Hans Robert Bortfeldt, Wolfgang Staudte, Werner Jörg Lüddecke nache einem Roman von Arnold Zweig
Regie: Falk Harnack
Darsteller: Erwin Geschonneck, Käthe Braun, Gefion Helmke, Willy A. Kleinau, Arthur Schröder, Ursula Meißner, Helmuth Hinzelmann, Blandine Ebinger, Hilde Sessak, Claus Holm, Erika Dannhoff, Albert Garbe, Hermann Stövesand, Gert Schaefer, Maly Delschaft, Raimund Schel
Kamera: Robert Baberske
Musik: Ernst Roters
Produktion: DEFA
Bundesstart: 11.05.1981
Start in Dresden: