Cowgirl

Komödie/Thriller, Deutschland 2004, 78 min

Ich dachte immer, Mark Schlichter wäre ein bekannter Wintersportler, aber irgendwie war das ein anderer. Mark Schlichter macht also Filme und will uns mit seinem Film Cowgirl sagen: „Bürger ihr seit Langweiler, wenn ihr eure Träume am Straßenrand vergesst.“ (Hippiekack) Ja gut bitte, aber muss da gleich geschossen werden? Man hätte doch auch in eine Gaststube gehen und die Getränkekarte absolvieren können, zumal der anwesende Ralf Richter dafür bestens geeignet gewesen wäre. Aber hier geht es nicht um Säurestimme Ralf Richter sondern um Paula (ohne Paul), Alexandra Maria Lara, sie wissen schon, die Sekretärin von Bruno Ganz, die sich ihr Leben vollkommen anders vorgestellt hat. Ja da ist sie ja wohl nicht die einzige, die Gute. Wir können aber schon dankbar sein, dass Herr Schlichter den Film nicht in Berlin, der Stadt mit dem hässlichsten Platz der Welt, hat spielen lassen, sondern in Struvensiel. Ein Nest, welches vollkommen frei erfunden wurde, sowie Hamburg, eine reale Stadt im Norden der Republik. Paula ist mit einem vor der heimischen Idiotenlaterne rumhängenden Sack (Peter Lohmeyer) in Struvensiel wohnhaft. In diese Tristesse tritt Paulas Jugendliebe Max (Wotan Wilke Möhring) auf den Plan, der nicht nur zartbandelnde Erinnerungen weckt, sondern metertief in der brodelnden Gangsterkacke steckt. Das ist für Paula endlich die Chance, mal richtig die Uma raushängen zu lassen, was ihr durchaus tadellos zu Gesicht steht. Da rappelt’s ordentlich im Karton und die hanseatischen Pistolenbuben bekommen das große Staunen, als hätte Altkanzler Schmidt das Rauchen aufgegeben. Alles in allem eine positive Demonstration gehobener Kinounterhaltung. Ich gebe zurück ans Funkhaus.