Miffo

Komödie, Schweden 2003, 105 min

Nordische Filmtage das ganze Jahr! Waren noch vor wenigen Jahren die Filme unserer skandinavischen Nachbarn wichtiger Bestandteil von Sonderveranstaltungen und Filmwochen, so ist es wunderbar zu beobachten, in welcher Vielzahl sie inzwischen den „regulären“ Weg in unsere Kinos antreten. Dabei liegen ihr Erfolg und ihre Anziehungskraft ganz sicher an den ideenreich, zumeist humorvoll umgesetzten und gleichzeitig stets authentisch erzählten Geschichten. Im Gegensatz zu den Großproduktionen Hollywoods ist in ihnen das Kino noch als Spiegel unseres Lebens und unserer Gesellschaft angesiedelt. Auch der dritte Film des schwedischen Regisseurs Daniel Lind-Lagerlöf zählt in beeindruckender Weise dazu.
»Miffo« erzählt die Geschichte des frischgebackenen jungen Priesters Tobias, dem der Glaube, die Welt ein Stück verbessern zu können, noch nicht abhanden gekommen ist. Mit viel Energie und gutem Willen übernimmt er eine Gemeinde in einem tristen, als sozialer Brennpunkt bekanntem Vorort. Selbst aus der gehobenen Mittelschicht kommend, sieht Tobias sein neues Leben als Herausforderung und genießt die gewonnene Unabhängigkeit von seinen Eltern. Doch schon nach kurzer Zeit muss er feststellen, dass sein bisher geordnetes Leben mit dem harten Alltag seines neuen Wirkungskreises nichts mehr zu tun hat. Desillusioniert begegnet er schließlich der spontanen, flippigen und lebenshungrigen Carola. Trotz offensichtlicher Unterschiede fühlt sich Tobias sofort zu ihr hingezogen und erfährt durch sie neuen Optimismus. Die Angst vor seinen eigenen Gefühlen und eine ablehnende Reaktion seiner Familie auf die junge Frau lassen ihn jedoch allmählich wieder auf Distanz zu Carola gehen…