Indian Love Story - Kal Ho Naa Ho

Drama/Musical, Indien 2003, 187 min

Um es gleich klarzustellen, Indian Love Story handelt nicht von Indianern, auch wenn er in Amerika spielt. Er handelt von einer indischen Familie, die seit Jahrzehnten in New York lebt und deren Zusammenhalt seit dem Selbstmord des Vaters aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Der auf Reinkarnation anspielende Originaltitel (etwa „vom Heute und vom Morgen“ so genau konnten oder wollten unsere indischen Freunde den symbolträchtigen Titel nicht übersetzen) hat vom deutschen Verleih in Würdigung des Hollywoodklassikers »Love Story« diesen passenden Titel bekommen, denn auch hier bleibt eine große Liebe unerfüllt, weil einer der Haupthelden unheilbar krank ist. Das klingt alles natürlich sehr tragisch, ist es ja auch, aber es wird so schön erzählt, dass Hedwig Courths-Mahler und Rosamunde Pilcher vor Neid erblassen würden. Zur Berlinale-Aufführung kam der Slogan auf „Wer da kein Taschentuch benötigt, braucht nie mehr eins.“
Wer im vergangenen Jahr »Sometimes Happy, Sometimes Sad« erlebte, wird erneut begeistert sein, zahlreiche Schauspieler wiederentdecken und wissen, Bollywood ist auf dem Vormarsch. Die drögen Deutschen begreifen das noch nicht so richtig, aber in Hollywood fragt man sich angesichts der Klasse und Perfektion der Tanz- und Musikszenen schon, ob man nicht ein wenig alt aussieht gegen die indische Konkurrenz. Ich weiß zwar nie genau, ob ich lachen oder weinen soll, aber ein Taschentuch brauche ich bei solchen Filmen immer.
Frank Apel