Die Mitte
Über geographische Mittelpunkte kann man sich ewig streiten, denn es gibt die verschiedensten Methoden, sie zu ermitteln. Wenn sich dann aber noch die Geographie ändert und plötzlich auch der Westen begreifen muss, dass Europa nicht an der Elbe endet, gerät der Streit über „Die Mitte“ Europas völlig aus den Fugen. Stanislaw Mucha hat sich in seinem Dokumentarfilm auf die Suche nach der Mitte Europas begeben. Da bildet sich doch im österreichischen Braunau, wo Japaner das Geburtshaus Hitlers knipsen, tatsächlich ein gleichnamiger Gasthof ein, der „Mittelpunkt Europas“ zu sein. Doch diese Theorie geht nicht auf Hitler, sondern noch weiter, auf Napoleon, zurück. Beiden dürfte ja Moskau in schlechter Erinnerung geblieben sein, weshalb sie, wie die meißten Politiker heute auch, Moskau nicht als Europa akzeptieren können. Den Anspruch, die Mitte Europas zu sein, erhebt Moskau auch nicht, wohl aber mehr als ein Dutzend kleinerer Örtchen in Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Litauens und anderswo. Mucha hat sie bereist und ein amüsantes Mosaik skurriler Typen auf die Leinwand gebracht. Er folgt Spuren von Irrtümern und Anmaßungen. Er wirft Schlaglichter auf Spinner und Visionäre, Lokalpatrioten und Kontinental-Utopisten. Das Ganze ist ebenso unterhaltsam wie lehrreich, der Spaß überwiegt, tragische Momente halten wach und sorgen für einen anspruchsvollen und sehenswerten Film. Deshalb haben wir beschlossen, dass die Mitte Europas ab 27.05.04 im Metropolis Dresdens liegt!
Buch: Stanislaw Mucha
Regie: Stanislaw Mucha
Kamera: Susanne Schüle
Musik: Moritz Denis, Eike Hosenfeld
Produktion: Strandfilm, hr, arte, Dieter Reifarth
Bundesstart: 27.05.2004
Start in Dresden: 27.05.2004
FSK: o.A.