Eins plus eins

Dokumentation/Musik, Großbritannien 1968, 99 min

1968: das Jahr von Sex and Politics, Studentenrevolte und Black Power, das Jahr der Rolling Stones. Godard selbst hätte für seine erste englische Produktion lieber die Beatles gehabt. Die Stones bei verschiedenen Phasen der Einspielung von »Sympathy for the devil« sind jedoch ein ebenso guter Ersatz.
“Die Musik erzählt viele Geschichten auf eine Art und Weise, die den Leuten sehr gefällt, sie schläfert gleichzeitig ein und macht wach. Aber wie man von einer Note zur anderen kommt und wie man eine Geschichte erzählt… Das interessiert mich sehr.“(Jean Luc Godard)
»One plus One«, Godards Dokufiktion von '68, ist - auf dem Weg genau das herauszufinden - ein neuer unkonventioneller Versuch. Black Panther, Sexheftchen, Propaganda, Jazz und Rock: die bunte bis bizarre Mischung, angesiedelt zwischen Doku-Ästhetik und schrillem Pop, sorgte seinerzeit für einige Verstörung. Heute, aus dem Abstand von 30 Jahren, liest sich der Film für manchen Zeitgenossen inzwischen so: „Es gibt jetzt nichts, keine persönliche Erinnerung, kein Flugblatt, kein Buch, das einem den Grad der eigenen Kenntnis und den Grad der eigenen Verkennung der Dinge so genau vorführt wie für das Jahr 1968 der Film »One plus One«.“ (Klaus Theweleit)