Ladykillers

Komödie, USA 2004, 104 min

Diesmal glänzt Tom Hanks in einer Paraderolle der Coen-Brüder. Nach dem gleichnamigen britischen Original von 1955 inszenieren die beiden Brüder, übrigens erstmals sind auch beide als Regisseure vermerkt, ein Drama voller skurriler Figuren und unvergleichlichem Wortwitz (der in der synchronisierten Fassung kaum zu erhalten sein wird). Entstanden ist eine an ihre legendären Erfolge anschließende Komödie - in brillanter, unvergleichlicher Coenscher Inszenierung. Im besten Sinne ist sie unterhaltsam, abgefahren.
Ein Kaff in den Südstaaten der USA. Irgendwo am Mississippi. Das Glücksspiel ist wie fast überall verboten. Aber nur fast. Denn auf dem Fluss kann es stattfinden, auf jenen alten Dampfern der berühmten alten Zeit. Diese sind frisch renoviert und zu Casinos umgebaut. Und genau darauf hat es Professor Goldthwait Higginson Dorr (Tom Hanks), ein sehr symphatischer Scharlatan, abgesehen. Dank eines direkt am Fluss gelegenen Hauses will er durch einen Tunnel in den Tresor des Casinos eindringen und sozusagen das Geld spurlos verschwinden lassen. Ein zweifellos genialer Plan, dem Geist des Professors ebenbürtig. Und so schart er eine verwegene Schar von 5 Desperados, die in Wirklichkeit aber eine Truppe totaler Trottel ist, um sich. Und getarnt als Laienorchester für Musik des Barock mietet er sich bei Mrs. Munson (Irma P. Hall), einer älteren schwarzen Dame wie aus einem Bilderbuch der good old times in jenem Haus am Fluss ein. Der Coup mit seiner leicht seltsamen Truppe gelingt, doch als viel schwieriger erweist sich die resolute, mit richtig festen christlichen Werten lebende Dame. So in Kürze die voller überraschender Wendungen steckende Geschichte.
Hervorhebenswert aus dem Ensemble von Typen sind eben die gottesfürchtige Witwe Marva Munson mit ihren biblischen Grundsätzen, die sie resolut gegen „Hippity-Hop-Musik“ und F-Worte verteidigt. Und eben jenes wunderbare Team der vom Professor eingebundenen „Experten“. Da wäre Ex-Footballer Lump (Ryan Hurst), mit sehr viel Muskeln, aber wenig Hirn, in einer total genialen Szene mit subjetiver Kamera auf dem Spielfeld eingeführt, der selbst ernannte Sprengstoffexperte - Dynamit-Harry lässt grüßen - und Altliberale Pancake (J. K. Simmons), der sich mit Hip-Hopper Gawain (Marlon Wayans) - als Hausmeister ins Kasino eingeschleust, die schönsten Duelle liefert und der südvietnamesische General (Tzi Ma, supercool - ein einziger Gesichtsausdruck und eine brennende Zigarette im Mund). Allein diese Herren und die Art ihrer Einführung machen den Film unbedingt sehenswert. Und außerdem spielt das Boot der Müllabfuhr, das mit stoischer Regelmäßigkeit den Unrat zur nahe gelegenen Mülldeponie flussabwärts auf eine Insel schleppt, eine gewichtige Rolle ...