The Company - Das Ensemble

Drama, USA/Deutschland 2003, 112 min

Im Mittelpunkt des neuen Films von Robert Altman steht die fast halbdokumentarische Beobachtung des weltberühmten „Chicago Joffrey Ballet“: hier starten Karrieren, während andere in die Brüche gehen, arbeiten Menschen miteinander für ein gemeinsames Ziel und teilen gleichzeitig ihr minimales Privatleben, beginnen und enden Projekte, werden verändert und müssen täglich neu durchdacht werden. Altman entführt uns in einem vielschichtigen Porträt in den beruflichen Alltag der Künstler und zeigt einen fast unmenschlichen Leistungsdruck, dem sich Frauen und Männer unterwerfen, die sich mit jeder Faser ihres Körpers, mit Herz und Geist ihrer Leidenschaft widmen: der Welt des Tanzens.
Unter ihnen ist auch die junge Ballerina Ry. Mit Mut, Talent und Ausdauer erkämpft sie sich ihren Platz in der Company. Für einen Moment im Rampenlicht und den Applaus des Publikums würde sie wie jeder andere hier fast alles auf sich nehmen.
So lassen sich die Mitglieder des Balletts vom autoritären Chef der Company herumkommandieren und bis an die körperliche Grenze treiben. Der fantasiereiche Macher und kühle Rechner wählt Ry schließlich für eine Open-Air-Aufführung des romantischen Pas de Deux »My Funny Valentine« aus - ein Riesenerfolg und ein Karrieresprung. Als Ry den sympathischen Koch Josh kennen- und lieben lernt, findet sie auch in ihrem Privatleben den benötigten Halt. Ehrgeizig bereitet die Truppe fortan das innovative wie märchenhafte Ballett »The Blue Snak« vor - für Ry die Chance, endgültig ganz nach oben zu kommen…
Die treibende Kraft hinter Altmans Film war Hauptdarstellerin und Produzentin Neve Champell, die ihre Karriere als Balletttänzerin begann und in allen Filmszenen auch selbst tanzt. Ein ganzes Jahr verbrachte Altman mit ihr beim „Joffrey Ballet“. Entstanden ist ein filmisches Essay, eine visuell beeinduckende Darstellung ausgedehnter Tanzszenen. Altman spiegelt Momentaufnahmen einer Welt, die sich einerseits ganz ihrer Kunst ergibt, andererseits der politischen und sozialen Realität unterworfen ist und sich mit ihr tagtäglich auseinandersetzen muss, um weiter existieren zu können. Nach eigener Aussage von der mühevollen Arbeit der Tänzer sichtlich fasziniert, fungierte der Regisseur in seinem Film wohl als „beeindruckter Außenseiter“ und schuf dabei eine großartige Liebeserklärung an das Tanzen, der man auch als Nichtballettfan gebannt folgt.