Ein (un)möglicher Härtefall
Dass die Coen-Brothers für ironisch-ausgeflipptes Kino stehen, wissen alle Fans nicht erst seit dem Großen Lebowski. Dass sie auch kommerzieller können, ist neu, aber nicht tragisch.
Beim nicht übersetzbaren »O Brother Were Art Thou« ist ihnen George Clooney begegnet. Zu ihm noch die derzeit ebenso populäre Catherine Zeta-Jones ins Boot geholt, und sie hatten das ideale Paar für eine Screwball-Comedy reinsten Wassers. Sie verdient ihr Geld, indem sie triebgesteuerte Männer ehelicht und sich nach kurzer Zeit mit reichlicher Abfindung scheiden lässt. Er verdient sein Geld als cleverer Anwalt, der doch tatsächlich im einen oder anderen Scheidungsprozess die Abfindung zu verhindern weiß. Derart aufeinandergeprallt, hält sie Rache für süß, und er kann seinen Trieben nicht widerstehen.
Auch wenn zu hoffen bleibt, dass uns die Coen-Brüder (hier Joel Regie, Ethan Buch) weiterhin für viel schrägere Kinogeschichten erhalten bleiben, ihr Ausflug ins Romantische ist herrlich sehenswertes Kino. Viel Witz und viel Gefühl, und es muss ja zur Entspannung nicht immer Bowling sein.
Buch: Ethan & Joel Coen, Robert Ramsey, Matthew Stone
Regie: Joel Coen
Darsteller: George Clooney, Catherine Zeta-Jones, Geoffrey Rush, Billy Bob Thornton, Cedric the Entertainer, Julia Duffy, Michael A. Tessiero, Paul Adelstein, Mia Cottet, Edward Herrmann, Stacey Travis
Kamera: Roger Deakins
Musik: Carter Burwell
Produktion: Alphaville Films, Imagine Entertainment, The KL Line, Ethan Coen, Brian Grazer
Bundesstart: 23.10.2003
Start in Dresden: 23.10.2003