The Soul of a Man (The Blues 2)

Dokumentation/Musik, Deutschland/USA 2003, 103 min

Das Jahr 2003 wurde in Amerika als „The Year of the Blues“ gefeiert. Altmeister Wim Wenders beginnt mit seinem neuesten Film ein Projekt über den ursprünglichen Musizierstil der amerikanischen Sklaven, das auf sieben Teile angelegt ist. Die Produktion der gesamten Reihe hat Martin Scorsese übernommen, der auch im dritten Teil »Feel Like Going Home« die Regiearbeit leistet. In jedem der Teile wird ein namhafter Regisseur (Richard Pearce, Charles Burnett, Marc Levin, Mike Figgis und Clint Eastwood) seine ganz persönliche Sicht auf diese weltgreifende Musik darstellen. Wenders beginnt nun dieses großartige Projekt mit der gleichen professionellen, wenn auch gleichsam etwas unterkühlt wirkenden Leidenschaft, mit der er schon »Buena Vista Social Club« gestaltet hat. Er erzählt die Geschichten von Skip James, dem rastlosen Herumtreiber, von J.B. Lenoir, der viel zu früh, nach einem Unfall, starb und dennoch den Blues der sechziger Jahre mit seiner Stimme und seiner Spielweise prägte und er erzählt die Geschichte von Blind Willie Johnson, von dem es noch nicht einmal ein Foto gibt. Dabei verknüpft er historische Film- und Tonaufnahmen mit fiktiven Szenen und ergänzt alles mit zeitgenössischen Coveraufnahmen, gespielt und gesungen von Künstlern wie Lou Reed, Lucinda Williams, Nick Cave and the Bad Seeds, Jon Spencer Blues Explosion, Cassandra Wilson und vielen anderen. Der Film ist ohne Zweifel ein gelungener Einstieg in dieses gewaltige Projekt von Scorsese und macht ohne weiteres auf die noch in diesem Jahr folgenden Teile neugierig.