Powaqqatsi
In »Powaqqatsi« beschreibt Reggio das Leben in einer multi-ethnischen Mischkultur. „Powaqa“ meint in der Hopi-Sprache ein Medium, welches fremde Lebenskräfte konsumiert, um das eigene Leben zu erweitern. Während die natürliche Ordnung auf Vielfalt und Unterschiedlichkeit beruht, zielt alle Technologie auf Universalisierung, und so geht mit der Globalisierung eine allgemeine Vereinheitlichung der Sprachen, Werte und Zivilisationen einher: „Der Preis, den wir zahlen, ist der Verlust ganzer Kulturen. (…) Wir bewegen uns kulturell auf die Frühzeit zurück, nur in einem sehr faschistoiden Sinn“ (G. Reggio). Um nicht selbst den Wertvorurteilen der eigenen Kultur zu verfallen, drehte Reggio nicht nur in der ganzen Welt, sondern arbeitete auch mit einheimischen, lokalen Produzenten zusammen, die Motive vorschlugen. »Powaqqatsi« zeichnet in weitgehend ruhigem Tempo das Leben ursprünglicher Kulturen auf der südlichen Halbkugel nach, wobei Reggio Menschen und Gesichter selbst sprechen lässt: Die unmenschliche Schufterei brasilianischer Goldminenarbeiter, stille buddhistische Klöster, die Vielfalt Indiens…
Philip Glass komponierte zu »Powaqqatsi« eine Filmmusik, zu welcher er sich von den folkloristischen Elementen der südlichen Kulturen inspirieren ließ und so eine neuartige world music schuf.
Buch: Godfrey Reggio, Ken Richards
Regie: Godfrey Reggio
Kamera: Graham Berry, Leonidas Zourdoumis
Musik: Philip Glass
Produktion: Cannon, Menahem Golan, Yoram Globus, Mel Lawrence
Bundesstart: 02.06.1988
Start in Dresden: 05.06.2005
FSK: ab 6 Jahren