Harry außer sich

Komödie, USA 1997, 96 min

Woody Allen bleibt auch in seinem neuesten Film, seinem 27., der Alte: Nervös hastet er hin und her zwischen seinen Ex-Frauen und Liebschaften, seinen Familienmitgliedern und Jugendfreunden, reißt bittere Witze über das Universum und Gott, macht sich über die Hölle lustig und - als Jude darf er das - über die Juden.
In Harry außer sich beschreibt Woody Allen das Leben des New Yorker Schriftstellers Harry Block (Woody Allen), der in eine Schaffenskrise gerät: Schreibhemmung. Für Harry eine Katastrophe, hat er doch mit seinen Erzählungen stets auch sein Leben bewältigt. Nun beginnen seine erfundenen Figuren, ihr eigenes Leben zu führen und Harrys reale Mitmenschen zeigen kein Verständnis für diesen unreifen, sexbesessenen, alkohol- und pillensüchtigen Mann.
Woody Allen hat wunderbar-komische Szenen geschaffen, beispielsweise die, in der der Schauspieler Mel (Robin Williams) unscharf wird und seinen Job los wird, weil man mit einem unscharfen Menschen keine Filme mehr drehen kann. Auch sehenswert: Demi Moore in einer Nebenrolle als Kiosk-Verkäuferin.
Für Allen-Fans ist »Harry außer sich« ein Muss, für alle, die ihn nicht kennen, ein heißer Tipp und für die, die Woody bislang nicht mochten, ein vielleicht letzter Versuch ihn schätzen zu lernen.