Moonlight Mile

Drama, USA 2002, 117 min

1973 in einem kleinen Städtchen in Massachusetts. Kurz vor ihrer Hochzeit wird eine junge Frau zufällig Opfer eines Amokläufers. Der Bräutigam Joe (Jake Gyllenhaal) fühlt sich den Eltern seiner ermordeten Freundin, Ben (Dustin Hoffman) und Jojo (Susan Sarandon) moralisch verpflichtet und bleibt nicht nur bis zur Beerdigung, sondern auch noch Monate darüberhinaus bei ihnen wohnen. Wenn auch halbherzig, gründet er schließlich sogar mit seinem „Schwiegervater“ eine Immobilienfirma.
Weit entfernt von Kriminal- oder Gerichtsstory gelingt Regisseur Brad Silberling (Stadt der Engel) eine leise, aber psychologisch vielschichtige und emotional starke Geschichte über Verlust, Trauer und das Leben danach. Großartige Schauspieler sorgen dafür, dass uns weder die Mordtat, noch deren juristische Konsequenz sonderlich interessieren. Vielmehr werden wir einbezogen in die alltäglichen Gefühle der Betroffenen. Joe hat seinen neuen Eltern einiges zu erklären, wovon er weiß, dass sie es bestimmt nicht wissen wollen. Ben muss begreifen, dass Rache seine Tochter auch nicht wieder zum Leben erweckt und Jojo lädt voller Sarkasmus den Frust ihres bisherigen Lebens ab, ebenso erfrischend, wie belastend für ihre Mitmenschen. Wir werden Zeuge eines Wandlungsprozesses, der auch uns als Zuschauer in seinen Bann zieht und neue Ansichten zu Leben und Tod vermittelt. Da das ganze noch mit dem passenden Soundtrack der 70er, aber ohne Verwendung der abgelatschten Oldie-Hits gedreht wurde, ist bei allen erwachsenen Besuchern ein emotionales Kinoerlebnis garantiert.