Pigs Will Fly

Drama, Deutschland 2002, 102 min

Mit dem mehrfach ausgezeichneten »plus-minus null« startete vor knapp drei Jahren das Spielfilmdebüt des in Berlin lebenden Iren Eoin Moore, mit »Pigs Will Fly« bringt er nun einen spannungsgeladenen Film auf die Leinwand:
Einmal mehr prügelt der Berliner Streifenpolizist Laxe seine Frau Manuela in hysterischer Eifersucht krankenhausreif und geht damit soweit, dass seine Umgebung der gewalttätigen Raserei einmal nicht stillschweigend zusieht. Vom Dienst suspendiert, hält er es für angebracht, zunächst für eine Weile von der Bildfläche zu verschwinden. Kurz entschlossen besucht er seinen Bruder Walter, der in San Francisco eine neue Heimat gefunden hat. Die fremde Umgebung und das Wiedersehen mit seinem Bruder, der ihm in seiner nachdenklichen, selbstkritischen Art gleichzeitig anders und dennoch ähnlich ist, stellen Laxes kontroverses Selbstbild zunehmend auf die Probe. Als er schließlich die rätselhafte junge Deutsche Inga kennenlernt, beginnt inmitten der Ferne eine gefährliche Gratwanderung zwischen Neubeginn und Vergangenheit…
»Pigs Will Fly« erzählt von einem der auszieht, das Fürchten zu verlernen - einer Reise auf des Messers Schneide, zwischen Sehnsucht und Angst, Liebe und Gewalt. Das Besondere: Eoin Moore wagt diese Erzählung aus der Perspektive des Täters, ohne ihn zu entlasten - er entlarvt, ohne den Blick auf die Opfer zu verstellen. Facettenreich und überaus intensiv verkörpert Andreas Schmidt (»Heidi M.«) die Figur von Laxe im authentischen Zusammenspiel des gesamten Ensembles, von dem zahlreiche Darsteller maßgeblich an der Figuren- und Buchentwicklung beteiligt waren.
In lobenswerter Regelmäßigkeit bringt der Berliner Verleih Piffl Medien neben den Filmen auch die Filmemacher zu ihrem Publikum - und so freuen wir uns schon, Regisseur Eoin Moore am Freitag, den 10. Januar zur 20-Uhr-Vorstellung in der Schauburg zu begrüßen.