Hiroshima mon amour

Drama, Frankreich/Japan 1959, 90 min

»Hiroshima mon amour« ist ein zweifaches Debüt: Die erste Verfilmung eines Drehbuches von Marguerite Duras und der erste abendfüllende Spielfilm von Alain Resnais.
Der Streifen beginnt mit Bildern von sich umarmenden Menschen. Auf der in Großaufnahme abgebildeten Haut sieht man bald Wasser-, bald Sandperlen: die menschliche Haut als Wüstenlandschaft. Eine sehr persönliche, poesievolle Auseinandersetzung mit dem Grauen, mit der Gewalt, mit dem Tod.
Es sind erst knapp anderthalb Jahrzehnte nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima vergangen. Eine französische Schauspielerin, deren Dreharbeiten zu einem Antikriegsfilm soeben zu Ende gegangen sind, lernt am Abend ihrer Abreise einen japanischen Architekten kennen und verbringt mit ihm 24 Stunden. In dieser Situation tauchen in den Gedanken der Frau Erinnerungsfetzen ihrer ersten Liebe in ihrer Heimat Nevers zu einem deutschen Besatzungssoldaten auf. Die äußerst komplexe und differenzierte Erinnerungsstruktur - die parallel montierten Rück- blenden, die einerseits die kollektive Vergangenheit der Opfer von Hiroshima, andererseits die individuelle Vergangenheit der Schauspielerin in Nevers bilden - machen den Film zu einem Werk von schmerzlicher und unvergesslicher Eindringlichkeit.
„Um leben zu können, muss man vergessen: Hiroshima, den Atomtod, jene Liebe und diese.“ Marguerite Duras