Die Spaziergängerin von Sans-Souci

Drama, Frankreich/BRD 1981, 110 min

Max Baumstein (Michel Piccoli), Geschäftsmann und Vorsitzender der humanitären Hilfsorganisation Solidarité Internationale, erfährt nach seiner Rückkehr aus Buenos Aires, dass Paraguay einen neuen Botschafter nach Paris entsandt hat: Federico Legrand. Als Baumsteins Blick nach einer Pressekonferenz auf die Fotos von Legrand fällt, vergisst er seinen Silberhochzeitstag und flüchtet nach Montmartre in eine längst vergessen geglaubte Vergangenheit. Erst spät in der Nacht kommt er heim. Am nächsten Morgen lässt er sich in die Botschaft Paraguays fahren. Legrand empfängt ihn. Baumstein sagt ihm auf den Kopf zu, dass er 1933 als Angehöriger der deutschen Botschaft in Paris war und unter seinem damaligen Namen Ruppert von Leggaert das Ehepaar Michel und Elsa Wiener gekannt haben muss. Legrand bejaht nach einigem Zögern. Baumstein zieht daraufhin eine Pistole und schießt ihn nieder. Dann stellt er sich der Polizei. Als seine Frau Lina (Romy Schneider) im Untersuchungsgefängnis bestürzt und fassungslos eine Erklärung von Max verlangt, erinnert er sich an jenen Tag in Berlin…
»Die Spaziergängerin von Sans-Souci« hat Filmgeschichte geschrieben. Joseph Kessel, der schon mit »BeIle de jour« eine großartige Filmvorlage lieferte, schrieb seinen gleichnamigen Roman bereits in den 30er Jahren. Regisseur Jaques Rouffio modernisierte und erweiterte die Vorlage lediglich ein wenig. Entstanden ist eine Liebesgeschichte, die starke Emotionen weckt ein Werk voll menschlicher Größe. Der tragische Tod von Romy Schneider machte diesen Film zu ihrem letzten. Unumstritten hat sie sich in der Rolle einer jungen Frau, die ihrem Jungen und ihrem Mann zuliebe alle Widrigkeiten des Lebens erträgt, unglaublich stark verabschiedet. »Die Spaziergängerin von Sans-Souci« zählt wohl zu einem ihrer besten Filme.