Gangs of New York

Langerwartet und bereits vorab viel diskutiert, kommt Martin Scorseses (»Taxi Driver«, »Casino«, »Kundun«) neues Werk »Gangs of New York« ins Kino: Ein bildgewaltiges Epos über den Aufstieg italienischer und irischer Gangsterbanden im New York Mitte des 19. Jahrhunderts. In einem breit gefächerten Drama erzählt er die bewegende und zugleich wenig bekannte Geschichte des frühen Amerika, das zu dieser Zeit kurz vor einem Bürgerkrieg stand, die Menschen, von Gesetzlosigkeit und Korruption geprägt, gegeneinander aufbrachte und in seinen inneren Konflikten vor allem an der Frage scheiterte, wer und was ist ein Amerikaner?
Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio), ein junger irischer Einwanderer, kehrt nach 16 Jahren in einer Erziehungsanstalt in den Five-Points-Distrikt, eine der ärmsten Gegenden Amerikas zwischen dem New Yorker Hafen und dem wohlhabenden Geschäftsviertel der Wall Street, zurückkehrt, um sich an William Cutting (Daniel Day-Lewis) zu rächen. Cutting ist nicht nur ein mächtiger Gangster-Boss, der - selbst ein Nachkomme der ersten Siedler - Einwanderer hasst: Er ist auch der Mörder von Amsterdams Vater. Amsterdam weiß nur zu gut, dass er zur Ausführung seines Plans zunächst in den engsten Kreis von Bills Gang aufgenommen werden muss. Ungleich schwieriger wird für ihn die Situation, als er Jenny Everdeane (Cameron Diaz) begegnet. Die hart erkämpfte Unabhängigkeit und die verführerische Schönheit der geheimnisvollen Taschendiebin faszinieren Amsterdam. Doch auch Jenny hat eine Vergangenheit, die seine Pläne keineswegs erleichtern. So werden Amsterdams Taten ein Kampf ums eigene Überleben - zugleich aber auch ein Kampf um den Platz seiner Landsleute in der Gesellschaft…
Bis in die kleinste Nebenrolle hochkarätig besetzt, ist »Gangs of New York« seit über 30 Jahren Martin Scorseses Traumprojekt: In 168 Minuten und dem bislang aufwändigsten Film seiner Karriere gelingt ihm eine eindrucksvolle und spannende Fusion aus künstlerischem Anspruch und großem Kinoerlebnis.