Absolut Warhola

Dokumentation, Deutschland 2001, 80 min

Irgendwo im Nirgendwo, im ruthenischen Bermuda-Dreieck zwischen Slowakei, Polen und der Ukraine, steht das einzige Pop-Art-Museum Europas. Dorthin zieht es Stanislaw Mucha. Er ist auf der Suche nach der Heimat von Andy Warhol. Seine dokumentarische Komödie spürt in Medzilaborce und im Nachbardorf Miková den Wurzeln der amerikanischen Pop-Ikone nach, dessen Sippe schon immer hier lebte und immer hier leben wird. Die Tanten, Vettern und Kusinen haben Zeit im Übermaß, sie haben Schnaps und haben einander. Sie haben keine Arbeit - aber sie haben jeder eine eigene, manchmal nur sehr vage Ahnung von Warhol: Sein Name wurde für sie zum Mythos, zur Vision, zum greifbaren Grad der Verwandtschaft mit der unbegreiflich fernen, großen, unverstandenen Welt. Die meisten von ihnen erfuhren erst durch das neugebaute Museum, welcher Art die Dinge waren, die dieser Warhol in Zeit seines Lebens anmalte.
Doch Stanislaw Muchas Kamera entwickelt schon bald eine unaufhaltsame und kuriose Eigendynamik: Sie ändert ihren Blick. Weg von der Pop-Art und Andy Warhol und hin zu den Menschen und deren Kunst. Zu deren Kreativität, das Leben trotz Armut und Aussichtslosigkeit, mit gesundem Phlegma und heiterer Gelassenheit zu meistern. Und mit einer halbvollen Flasche Selbstgebranntem. Vergiss Amerika, trink !
alpa kino

Buch: Stanislaw Mucha

Regie: Stanislaw Mucha

Kamera: Susanne Schüle

Musik: Drislak

Produktion: Strandfilm, Pandora, Dieter Reifarth

Bundesstart: 29.11.2001

Start in Dresden: 27.12.2001