Die Gottesanbeterin
“Gottesanbeterin - Heuschreckenart“ (Neue deutsche Rechtschreibung). Dass die zur allgemeinen Plage ausarten können, weiß ein jeder. Was meistens im Verborgenen bleibt, ist der Tatbestand, was vor der Plage war. Genau an dieser Stelle setzt Regisseur Paul Harather an und beschreibt in einer schwarzen und bösen Komödie die simple Kunst des Mordens.
Trixi Jancik, großartig gespielt von Christiane Hörbiger, die sich von einer völlig neuen Seite präsentiert, liebt das schöne Leben und die Aufregung der Rennbahn. Jetzt, wo ihr Sohn endlich erwachsen und aus dem Haus ist, hätte sie auch alle Zeit dazu. Doch ihr Ehemann, ein herzkranker und an Abscheulichkeit nicht zu überbietender Pascha, würde derlei Eskapaden nur über seine Leiche dulden. Ein Umstand, der ihm zum Verhängnis wird, denn Trixi setzt, der ständigen Peinigungen leid, seine Herztabletten ein, um allein einen besseren Weg in die Zukunft anzutreten.
Aber auch eine zweite Ehe bringt kein Glück. Wieder muss Trixi zum Medikamentenkoffer greifen. Wenigstens hat ihr dieser Gatte genügend Geld hinterlassen. Das sollte reichen. Zumindest fürs Erste.
Dann lernt sie den Maler Julius Quellenreich (Udo Kier) kennen. Und er verliebt sich bis über beide Ohren. Denn Trixi schaut seiner verstorbenen Mutter ähnlich. Aber muss er sie deshalb gleich in Lack und Leder stecken und demütig um die Peitsche bitten? Trixi macht gute Miene zum perversen Spiel. Lange wird es ohnehin nicht dauern. Ihr Künstler hat es nämlich auch am Herzen.
Einen misslichen Umstand konnte Trixi jedoch bis hierher nicht beseitigen. Karli, ein Bekannter aus alten Zeiten, weiß von ihren giftigen Geheimnissen. Und er lässt sich sein Schweigen lukrativ belohnen. Als er eines Tages überzuschnappen droht, reicht es Trixi entgültig. Deshalb hat sie jetzt eine Leiche auf dem Hals, für die sich kein Totenschein auftreiben lässt. Und so sitzt sie mit Einkaufstaschen voller Leichenteilen in der Straßenbahn. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fragt Mann sich, wo soll das bloß noch hinführen?
Logisch, zu einem bösen, bösen Ende, das noch einige Überraschungen bereithält. Versprochen!
Buch: Susanne Freund, Gerda E. Grossmann, Paul Harather
Regie: Paul Harather
Darsteller: Christiane Hörbiger, Udo Kier, Jan Niklas, Simon Schwarz, Ursula Koban, Peter Faerber, Klaus Ofczarek, Gerhard Ernst, Tanja Petrovsky, Rainer Egger, Gisela Theisen, Peter Hugo
Kamera: Fabian Eder
Musik: Mona Davis Music, Franco Tortora
Bundesstart: 27.09.2001
Start in Dresden: 27.09.2001