Grenzverkehr

Komödie, Deutschland 2005, 91 min

Die niederbayrische Provinz. Zutiefst ehrlich, in sich ruhend und trostlos. Wong, Schilcher und Hunter sind drei Jungs, so um die sechzehn Jahre alt, ehrlich (bis zu einem gewissen Punkt), in sich ruhend (alle drei sind noch Jungfrau) und trostlos. Der Tod ihres Klassenkameraden Ralf hat sie sichtlich mitgenommen: „Stell dir vor du stirbst und warst noch nie mit einem Mädchen zusammen…!“ Aus Angst etwas zu verpassen, brechen sie nach Tschechien auf. Weil die Mädchen dort aufgeschlossener sein sollen. In einigen Gegenden unserer Welt gibt es das heute noch; jahrtausendealte und sorgfältig überlieferte Initiationsriten an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Wenn die jungen Knaben das Dorf verlassen, um erst nach etlichen Tagen heimzukehren, gilt es die Kindheit abzulegen. Verantwortung zu erlernen, Mut zu beweisen oder einfach nur zu überleben. Wong, Schilcher und Hunter wissen davon ganz sicher nichts. Sie treibt ein pragmatischerer Grund fort aus dem Heimatdorf. Hier im Ort geht eh nichts. Hier brauchen die heimlich angebeteten Klassenkameradinnen sicher noch eine Weile, bis sie geheilt sind von den tiefergelegten Angebern, den Breitreifen und den uncoolen Autos. Das nervt. Besonders, wenn man selbst nur Mofa fahren darf. Mit sechzehn nervt überhaupt so einiges. Doch wenn sie erst Männer geworden sind, dann ist es vorbei damit!
Alles läuft bestens, bis sie auf Alicia treffen. Alicia ist Ukrainerin und in Sachen Mut, Verantwortung und Überlebenskunst die ideale Kontaktperson für unsere drei Grenzgänger, sie ist schwanger und zu Fuß unterwegs. Irgendwie schaffen die vier es am Ende zusammen nach Deutschland zurückzukommen. Obwohl sie ihre Klamotten im Stich lassen müssen und ihre Mofas einbüßen, keine Pässe mehr besitzen, zumindest einer seine Jungfräulichkeit verliert und Alicias Kind beschließt zur Welt zu kommen…
Alpa Kino