A Serious Man
Haben sie schon einmal von Hiob gehört, der im Lande Uz wohnte und aus heiterem Himmel sein gesamtes Leben zerstört sah, als der Gute und der Böse eine Wette abschlossen, um des armen Mannes Glauben auf die Probe zu stellen? Wenn nicht, dann naht fröhliche Erlösung. „Gott sei dank“ gibt es noch Menschen, auf die man sich verlassen kann. Die Coen-Brüder gehören dazu. Sie liefern ihre Filme beim Zuschauer mit der freundlichen Zuverlässigkeit einer tibetanischen Gebetsmühle ab. Unaufhörlich und heilsam!
Physikprofessor Larry Gopnik ist ein rechtschaffender Mann, fromm und wissbegierig, besessen von schierer Demut und das stolze Oberhaupt einer stattlichen Familie. Der Schabbat ist ihm heilig und die Erde ist keine Scheibe. Mit beiden Beinen, so sein unerschütterlicher Glaube, steht er im Leben. Bei Fragen, die nicht mehr auf seine Tafel passen, eilt er zu seinem Rabbi. Dort lauscht er andächtig dem Gleichnis vom Zahnarzt und sich allzeit Heisenbergs Theorie erinnernd, dass man immer weniger von einer Sache versteht, je mehr man nach ihren Ursachen forscht. Noch ahnt er es nicht, aber Larry Gopnik ist die Coen'sche Auferstehung aus dem Buche Hiob. Genüsslich überhäufen die visionären Leinwandbrüder ihn mit den namentlichen Hiobsbotschaften und schießen sich treffsicher mit jeder Szene auf den redlichen Mann ein. Armer Larry, dessen Frau ihm eröffnet, sie wolle den schmierigen Witwer von gegenüber heiraten, dessen Bruder mit geborgten Geld und Larrys mathematischen Formeln das Casino leer räumt, und dessen Schreibtisch nun vor Dollars überquillt, für die sich das FBI interessiert. Es scheint, als laufe die Teufelswette prächtig. Vom Erlös bestellt sich das Töchterchen eine Nasenkorrektur und der Sohn kistenweise Santana-Schallplatten. Während Gopnik sich noch fragt, was Gott denn eigentlich von ihm will, rollt in der gutbestückten Gestalt der sonnenbadenden Nachbarin die wohl schwerste Prüfung auf ihn zu. Er gibt sein Bestes, die Dinge zu nehmen wie sie kommen, doch als er es wirklich nicht mehr aushält, und seinen Gott um Rat fragen will, ist die Leitung besetzt…
Buch: Joel & Ethan Coen
Regie: Ethan & Joel Coen
Darsteller: Adam Arkin, Richard Kind, George Wyner, Fyvush Finkel, Katherine Borowitz
Kamera: Roger Deakins
Musik: Carter Burwell
Produktion: Working Title Films
Bundesstart: 21.01.2010
Start in Dresden: 21.01.2010
FSK: ab 12 Jahren