Oskar und die Dame in Rosa
Oskar, 10, ist schwer krank. Oskar wird sterben. Das finden alle sehr traurig. Daher sind in dem Hospital alle nett zu Oskar. Das nervt Oskar ungemein. Er findet alle verlogen und feige, seine Eltern ganz besonders.
Dann trifft er mit der „Dame in Rosa“ eine Person, die ganz anders ist: ehrlich und erschreckend unsentimental („Verschwinde, du Zwerg!“). Nach anfänglicher Ablehnung lässt sie sich darauf ein, Oskar täglich einen Besuch abzustatten. Sie hat eine Fülle von Ideen, die zu Oskars Unterhaltung dienen und ihm neue Perspektiven geben: So schlägt sie etwa vor, dass er jeden Tag zehn Jahre älter wird. Nebenbei hilft Rose ihm, mit alterstypischen Problemchen wie Pubertät, erster Liebe und Midlifecrisis fertig zu werden. Denn sie war früher einmal Catcherin. Und da hat sie einiges an Lebenserfahrung gesammelt.
Natürlich ist diese Geschichte von Eric-Emmanuel Schmitt (»Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran«, »Odette Toulemonde«) traurig, und das eine oder andere Taschentuch wird schon nötig sein im Kino. Die Energie und Respektlosigkeit, die Rose in das seltsam aus der Zeit gefallene Krankenhaus bringt, bannen jedoch die Gefahr eines sentimentalen Rührstücks, denn Rose hasst alles, was mit Liebe und Gefühl zu tun hat und bleibt sich auch - fast - treu. Zudem ist die visuelle Umsetzung wirklich gelungen: bonbonfarbene Catch-Szenen in einer Schneekugel, zauberhafte Traumsequenzen und schöne Brüche durch die Musik.
Petra Wille
Buch: Eric-Emmanuel Schmitt
Regie: Eric-Emmanuel Schmitt
Darsteller: Michèle Laroque, Mylène Demongeot, Amir, Max von Sydow, Constance Dollé, Simone-Elise Girard
Kamera: Virginie Saint-Martin
Produktion: Oscar Films, Pan Europeenne, Philippe Godeau
Bundesstart: 07.10.2010
Start in Dresden: 07.10.2010
FSK: ab 6 Jahren