Ghost World

Komödie/Drama, USA 2001, 112 min

Die pummelige Enid (Thora Birch, sie spielte schon in »American Beauty« eine hervorragende Nebenrolle) und die ein ganz klein wenig elegantere Rebecca (Scarlett Johanssen) haben beide die Highschool hinter und Kalifornien noch vor sich, doch dafür sind sie schon viel zu resigniert und cool. Die berühmt-berüchtigten Fragen nach dem Sinn des Lebens stellen die beiden schon lange nicht mehr. Dafür treiben sie eine ganze Menge Blödsinn. Eines Tages antworten sie auf eine Kontaktanzeige in der Zeitung und lassen den Typen dann ganz einfach sitzen. Saymor (Steve Buscemi) ist aber auch von der Art, dass man ihn sofort wieder vergessen muss. Er trägt verschossene Klamotten, hat sich den Rücken verrenkt und sammelt zu allem Überfluss auch noch uralte 78er Bluesplatten. Aber irgendwie hat Enid einen Narren an ihm gefressen. Es scheint so, als hätte Saymor all das, was das moderne Kalifornien nicht mehr kennt, einschließlich einer Schüchternheit, die geradezu albern wirkt. Schließlich verhilft sie ihm zu einem Date, und der Trottel, der gar nicht weiß, was es ist, verliebt sich auch prompt in die ihm so nett angebotene Großstadtschnepfe, und für Enid beginnt sich die Welt erst einmal gewaltig zu drehen…
Regisseur und Co-Drehbuchautor (gemeinsam mit Comic-Autor Daniel Clowes) Terry Zwigoff, der schon 1978 mit »Louie Bluie« einen Film über einen vergessenen Bluesmusiker herausbrachte und damit einen Überraschungserfolg sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum landen konnte, bleibt sich mit »Ghost World« treu und zeigt eine verdammt realistische Seite aus dem Leben nordamerikanischer Teenager in sehr poetischer Weise.