Der Mann, der niemals lebte

Drama, USA 2008, 128 min

Ah ja, der gute alte (Anti)Terroristenfilm, seit dem September Eleven wieder ein gern gesehenes Genre. Wenn dann in der Hauptrolle auch noch der Spätzle speisende und Currywurst verzehrende Schwarm der Damenwelt Leonardo DiCaprio auftaucht, ist alles in Ordnung. Leo gibt den Antiterrorspezialisten und CIA Nahost-Experten Roger Ferris und ist dessen bester Mann. Wo andere bereits mehrfach darüber hingegangen wären, ist er noch am Ball. Nun gilt es einen neuen Osama auszuschalten, der die Welt mit diversen global vernetzten Attentaten in Atem und darüber hinaus in Angst und Schrecken hält. Da es sich als fast aussichtsloses Unterfangen darstellt in die Zelle des Bösen zu infiltrieren, ersinnt Ferris die Idee, dem Feind doch einfach vorzugaukeln, dass es so wäre. Zu diesem Zwecke wird eine Leiche mit falschen Papieren und brisanten Unterlagen im Libanon abgelegt. Der gewünschte Effekt ist schnell erzielt und die Terroristen werden gar nervös. Doch bevor die ausgeklügelte Falle wirklich zuschnappen kann, wird die palästinensische Freundin Rogers entführt. Das macht die Situation noch vertrackter und brisanter, als sie ohnehin schon ist. Denn wenn Ferris Tarnung auffliegen würde, kann ihm nur noch sein übers Handy und Satellitenlaptop Krieg führender Chef Ed Hoffman, der ebenfalls wie immer hervorragende Russel Crowe, aus der Schlinge helfen. Denn allein Ferris ist der Mann, den es nicht geben dürfte. Zunehmend verwischen die Konturen zwischen Freund und Feind und Ferris weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann. Fast möchte man meinen, gleich reißt sich Matt Damon die DiCaprio-Maske vom Kopf und Jason Bourne muss weiter um sein Leben rennen, doch so schnell klärt sich die hochexplosive Situation von Kracheraltmeister Ridley Scott (»Alien«, »Blade Runner«, »Black Rain«) noch nicht, sondern gönnt uns volle 129 Minuten höchstdramatische Action und Spannung der Extraklasse.
Ray van Zeschau (Der Mann, der niemals schwebte)

Buch: William Monahan

Regie: Ridley Scott

Darsteller: Russel Crowe, Leonardi DiCaprio, Carice van Houten, Vince Colosimo, Clara Khoury, Jamil Khoury, Shredi Jabarin, Alon Abutbul

Kamera: Alexander Witt

Musik: Marc Streitenfeld

Bundesstart: 20.11.2008

Start in Dresden: 20.11.2008

FSK: ab 16 Jahren