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Rückkehr ans Meer

Drama, Frankreich 2009, 88 min

François Ozon sucht also wieder Unterschlupf (»Le refuge«) am Meer. Virtuos wechselte der Franzose zuletzt die Genres seiner Filme, als sei ihm keines so recht ans Herz gewachsen. Doch der deutsche Verleihtitel weiß das besser und frischt zugleich unser Gedächtnis auf. Hier wird erneut gestorben unterm Sand, und die Zeit die bleibt, wird zum Gebären gebraucht…
Im Drogenrausch verlieren Mousse und Louis, das gelangweilte, begüterte Großstadt-Paar, beinahe ihren Verstand. Der letzte Schuss, mit Valium gestreckt, kostet Louis das Leben und so bleibt die schwangere Mousse allein zurück. Ihre Flucht vor Louis’ Mutter, die eine Abtreibung fordert und die Furcht vor der Einsamkeit bringen sie an die Atlantikküste. Sie gibt Louis’ Kind nicht auf. Ob sie es lieben kann, weiß sie noch nicht, doch sie gewährt ihm Unterschlupf in ihrem Bauch. Wenigstens bis zur Geburt. Bis dahin trauert sie. Und sie reut, sie kämpft mit dem Entzug und sie beschließt also eine Art Waffenstillstand mit ihrem Kind. Unverhoffte Schützenhilfe leistet ihr dabei Paul, der Bruder von Louis, der die junge Mutter eines Tages in ihrem neuen Versteck aufspürt. Paul ist Single, gutaussehend und schwul, was es für Mousse einfach macht und schwer zugleich. Kaum ist er ein paar Tage da, kocht der Schmerz um Louis wieder hoch. Doch Paul will nicht wieder fort, denn er fühlt sich plötzlich hingezogen zu der Schwangeren.
François Ozon hegte diesen Traum viele Jahre, ehe ihm zufällig die bezaubernde Isabelle Carré in froher Erwartung über den Weg lief. Er zögerte keinen Augenblick und überredete sie zu einem Film, worin ihre Mutterschaft zur tragenden Rolle wurde. An sich keine große Sache, alle wollen eine Schwangere beglückwünschen, berühren und begleiten. Doch im Falle von Mousse ruft dieses Verhalten immer wieder Konflikte hervor. Und dann setzt Ozon erneut einen Schlusspunkt der besonderen Art…
Alpa Kino

Buch: François Ozon, Mathieu Hippeau

Regie: François Ozon

Darsteller: Isabelle Carré, Louis-Ronan Choisy, Melvil Poupaud, Pierre Louis-Calixte

Kamera: Mathias Raaflaub

Musik: Louis-Ronan Choisy

Produktion: Claudie Ossard, Chris Bolzli

Bundesstart: 09.09.2010

Start in Dresden: 09.09.2010

FSK: ab 12 Jahren