Renn, wenn du kannst
Wenn ein Film zur Eröffnung der Berlinale zu sehen ist, spricht das schon sehr für die Qualität und den Inhalt des Films. So verhält es sich auch mit »Renn, wenn du kannst«, einem Drama mit komödiantischen Einflüssen. Der Titel ist schon sehr provokant gewählt für einen Film, in dem ein Rollstuhlfahrer im Mittelpunkt steht.
Aber genauso provokant ist auch der Rollstuhlfahrer Ben, gespielt von Robert Gwisdek (»13 Semester«) selbst, der seit sieben Jahren an sein Fortbewegungsgerät gefesselt ist. Dieser Umstand macht Ben zu einem unsympathischen Zyniker, der seine Zivis schikaniert und niemanden an sich heranlässt. Dass Ben auch anders sein kann, äußert sich dadurch, dass er tagtäglich der Studentin Annika (Anna Brüggemann) von seinem Fenster aus hinterher schaut.
Eines Tages lernt er durch seinen Zivi Christian seine heimlich Angebetete kennen. Alle drei merken, dass sie super zusammenpassen und beginnen gemeinsam ihr Leben neu zu gestalten. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht die Liebe, die alles, was zwischen Annika, Ben und Christian war, in Frage stellt.
In seinem ersten Spielfilmdebüt widmet sich Regisseur Dietrich Brüggemann, Bruder von Anna Brüggemann, einem ernsten Thema, das er sehr liebevoll und authentisch erzählt. Somit lief »Renn, wenn du kannst« zu recht als Eröffnungsfilm bei der diesjährigen Berlinale.
Buch: Anna & Dietrich Brüggemann
Regie: Dietrich Brüggemann
Darsteller: Robert Gwisdek, Anna Brüggemann, Jacob Matschenz, Jörg Bundschuh, Franziska Weisz
Kamera: Alexander Sass
Produktion: Wüste Film, SWR, WDR, Arte, Sabine Holtgreve, Stefan Schubert, Ralph Schwingel
Bundesstart: 29.07.2010
Start in Dresden: 29.07.2010
FSK: ab 12 Jahren